Nicht genügend im Quartalszeugnis
Erinnerungen an die Abstiegssaison 2007/08 – nach dem ersten Meisterschaftsviertel liegt der FC Wacker mit drei Punkten am Tabellenende. Hoffnung macht die Leistung gegen Wolfsberg und Neuerwerbung Wallner.
Von Wolfgang Müller
Innsbruck –0:1 gegen Wolfsberg, vierte torlose Pleite in Folge – die Talfahrt des FC Wacker Innsbruck in der tipp3-Bundesliga wurde zum Abschluss des ersten Saisonquartals prolongiert. Der Blick auf die Tabelle ist für den Tiroler Traditionsklub ein trostloser. Dass Hopfen und Malz noch nicht verloren ist, bewies die Vorstellung gegen den Wolfsberger AC.
Ernüchternde Bilanz: Nur drei Punkte nach neun Runden, dazu mit 5:22 auch noch das schlechteste Torverhältnis – im Quartalszeugnis steht beim FC Wacker ein „Bomben-Fetzn“. Nicht genügend für die Erstklassigkeit lautet die Bilanz und der Rückblick auf den letzten Abstieg in der Saison 2007/08 lässt erst recht die Alarmglocken schrillen. Damals standen nach dem ersten Quartal ebenfalls nur drei magere Punkte zu Buche.
Löchrige Defensive: Hinten dichtmachen, ist für den FC Wacker ein Fremdwort. 22 Gegentore in neun Spielen ließen die Gegner reihenweise jubeln. Ärgerlich vor allem die Aussetzer bei Standardsituationen. „Wir müssen konzentrierter sein“, fordert Goalie Szbabolcs Safar nach dem Tor der Wolfsberger wieder einmal im Anschluss an einen Eckball!
Torsperre: Was der Verteidigung noch nicht gelang, fabriziert die schwarzgrüne Offensive nun schon das vierte Spiel in Folge – die Null steht bombenfest. Seit 393 Minuten laufen die Tiroler nun schon vergeblich einem Tor nach. Der letzte Torjubel? Am 18. August freute sich Julius Perstaller über die zwischenzeitliche 2:1-Führung gegen Wr. Neustadt. Am Ende jubelten die Niederösterreicher über einen 3:2-Erfolg im Tivoli.
Zuschauerrückgang: Lag der Schnitt bei Heimspielen vor einem Jahr noch bei 6000, kommen immer weniger Fans ins Tivoli. 5100 gegen Admira, 4400 gegen Mattersburg, 4200 gegen Wr. Neustadt, 5800 gegen Salzburg und gegen Wolfsberg zuletzt nur noch 3800.
Mutmacher: Unterm Strich stand zwar die 0:1-Niederlage gegen Wolfsberg, doch die Art und Weise – so dumm das auch klingen mag – macht Mut für die nächsten Aufgaben. Torschussverhältnis 31:8, Eckenverhältnis 10:5. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt und sich noch lange nicht aufgegeben hat. Aber lieber wäre mir gewesen, wir hätten schlecht gespielt und Punkte geholt“, erklärte Marco Kofler, der bei Eckbällen im Abschluss Pech hatte.
Wallner-Effekt: Egal ob mit dem Kopf, Volley oder spektakulär per Fallrückzieher – Roman Wallner ballerte aus allen Lagen auf das von Teufelskerl Christian Dobnik abgeriegelte WAC-Gehäuse. „Wenigstens einer hätte schon reingehen müssen“, schüttelte Wackers Neuzugang nach dem Schlusspfiff verzweifelt den Kopf und hofft auf die nächsten Spiele: „Wenn wir weiter so auftreten, dann muss es auch mit Siegen klappen.“