Gemeinsame Geschichte eint Städte

Von Helmut Mittermayr...

Von Helmut Mittermayr

Vils –„Das ist der wahrscheinlich ungewöhnlichste Grund, warum Städte eine Partnerschaft eingegangen sind. Das gibt es kein zweites Mal“, sagte die Landtagsabgeordnete Sonja Ledl – selbst gebürtige Vilserin – bei der von der Musikkapelle umrahmten Jubiläumsfeier Samstagabend im Stadtsaal von Vils. Im Zuge des Wiener Kongresses war es 1816 zum Tausch gekommen. Marktredwitz wurde Bayern zugeschlagen, Vils kam zu Österreich. Ledl erklärte weiter, dass ein Miteinander auf dem Papier zu wenig sei. Die Begegnung der Bürger mache die Qualität aus.

Seit 20 Jahren verbindet die beiden Grenzstädte – Marktredwitz liegt in Nordbayern nahe Tschechien – eine Partnerschaft. Zum runden Jubiläum waren Vilser Delegationen im Sommer ins Fichtelgebirge gereist, jetzt fand der offizielle Gegenbesuch statt. Die Marktredwitzer Oberbürgermeisterin Birgit Seelbinder hoffte, dass Schulen, Vereine, Familien und offizielle Vertreter der Städte noch weiter aufeinander zugehen werden.

BM Günter Keller aus Vils augenzwinkernd: „So viel wie heuer haben wir eh noch nie unternommen. Meine Frau fragt schon, ob ich nur noch in Marktredwitz bin.“ Der Stadtchef erzählte launig vom ersten Treffen 1992, was noch ein „Chaosbesuch“ gewesen sei. Inzwischen habe sich die Freundschaft aber wirklich vertieft. Deshalb sollten auch einmal die Vilser Fußball-Altherren „rauffahren und dort kräftig draufhauen“ – lachte er und mit ihm der ganze Saal.

Der Vilser Pfarrer hatte seine eigenen Vorstellungen, wer nun von dem historischen Ländertausch mehr profitiert haben könnte. „Natürlich Vils, weil wir zu Tirol gekommen sind.“