Standort Tirol

Ja zu Strom aus Wasserkraft, Kritik an Klimamodellen

Österreich, Deutschland und die Schweiz bekennen sich zu Strom aus Wasserkraft im Alpenraum, RWE-Aufsichtsrat stellt Klimawandel in Frage.

Von Beate Troger

Innsbruck –Österreich, Deutschland und die Schweiz haben gestern am „Energie Kongress“ in Innsbruck ihr Bekenntnis zum Ausbau der Wasserkraft erneuert und wollen in Zukunft verstärkt kooperieren. Erst Mitte April dieses Jahres haben die Energieminister der drei Alpenländer die Zusammenarbeit offiziell vereinbart. „Der Alpenraum ist stark beim Wasser“, betonte Michael Frank, Direktor des Verbandes der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen, „das müssen wir nützen.“ Die Schweiz plane, die Leistung ihrer Wasserkraftwerke um das Zweieinhalbfache auf 2400 Megawatt auszubauen, ingesamt liefern 170 Kraftwerke in den Alpen 45 Gigawatt. Frank kritisierte auch, dass erneuerbare Energie aus Wind oder Sonne stark subventioniert werde, „für die Großkraftwerke gibt es aber keine Förderungen“. Weil einzig Pumpspeicherkraftwerke die Überschüsse aus Sonnen-, Wind- oder Biomassestrom auch effizient speichern könnten, sei die Wasserkraft der „natürliche Partner“ von nachwachsenden Energieformen, sagte Roger Kohlmann vom Deutschen Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft.

Harald Schneider, Vorstandschef der Innsbrucker Kommunalbetriebe, setzt auf Versorgungssicherheit und stabile Preise: „Dafür müssen wir auch mal ein Tal opfern.“

Franz Vahrenholt gilt als einer, der sich auskennt in der Energiebranche. Und so wagte es der Aufsichtsratschef des deutschen Energieriesen RWE Innogy, die Klimastudien des Weltklimarates IPCC kritisch zu hinterfragen. „In den vergangenen 15 Jahren hat es keine Temperaturerhöhung gegeben“, sagte er. Die Erde erwärme sich in tausendjährigen Zyklen und kühle sich wieder ab, erklärte Vahrenholt: „Es ist eine Frechheit, was manche Wissenschafter verkünden.“ Die Panikmache und Warnungen vor der menschengemachten Klimakatastrophe seien falsch, die Energiepolitik in Deutschland zu hastig. Erneuerbare Energien würden wegen hoher Subventionierung und Überproduktion den Wert von konventioneller Energie reduzieren, in der Folge seien Gaskraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke nicht mehr rentabel. Dass seine Ansicht wenig Gehör fand, störte Vahrenholt nicht: „Galileo war einst mit seiner Meinung auch alleine.“

Vahrenholt warnte auch davor, zu stark auf Energieeffizienz und Stromsparen zu setzen: Das Ziel der Bundesrepublik, den Verbrauch um 25 Prozent zu reduzieren, sei gefährlich, wo in Zeiten von Elektromobilität und einer alternden Gesellschaft der Strombedarf steigen werde.