Altlasten des Lienzer Eisstadions kommen teuer

Entsorgung der Absorberbahn als Sondermüll sowie von Kühlmittel und Rasenteppich kostet zusätzliche 10.000 Euro. Eislaufsaison startet heute.

Von Claudia Funder

Lienz –Das Areal war in die Jahre gekommen und erfüllte seinen Zweck nur noch mangelhaft. Im letzten Winter machte sich der desolate­ Zustand des Lienzer Eisstadions massiv bemerkbar. Aufgrund gravierender Unebenheiten­ des Bodens mit Niveau­unterschieden von bis zu acht Zentimetern und der lecken Kühlschleifen konnte keine adäquate Kunsteisbahn mehr produziert werden. Die Fläche wies Risse und Dellen auf. Handeln war unaufschiebbar.

Der Sportausschuss beschloss im August einstimmig die Sanierung des Platzes, obwohl eigentlich der Bau einer Halle ins Auge gefasst wird. Um den Platz weiter betreiben zu können, wurde jedoch eine Übergangslösung für einige Jahre unausweichlich.

Am 4. September wurden vom Gemeinderat die Geldmittel – 100.000 Euro – außerplanmäßig freigegeben.

„Es kam jedoch zu einer unangenehmen Überraschung“, so Bürgermeisterin Elisabeth Blanik nach der letzten Stadtratssitzung. „Die alte Absorberbahn wog 17,9 Tonnen und musste als Sondermüll entsorgt werden.“ Die Kosten hätten sich, so die Stadtchefin, inklusive Entsorgung des Kühlmittels und des Rasenteppichs sowie der Sicherung der Endstücke mit 10.000 Euro zu Buche geschlagen.

„Der Rasenteppich sollte eigentlich weiterverwendet werden“, erklärt der Obmann des Sportausschusses, Siegfried Schatz. „Es zeigte sich bei der Entfernung jedoch, dass dieser im Mittelteil völlig porös und teilweise angefault war und deshalb entfernt werden musste.“

Bereits im September wurde damit begonnen, den Untergrund mit Kunstbeton zu begradigen. Darüber wurden die neuen Absorberbahnen verlegt, die dann in das geplante Eisstadion mitgenommen werden sollen. Direkt auf dem temperatursenkenden Geschlängel wurde am Wochenende das zu frierende Wasser aufgebracht. „Die Mitarbeiter der Abteilung Sport und Freizeit sowie des Städtischen Wirtschaftshofes haben bis spät in die Nacht gearbeitet und eine tollen Job gemacht“, freut sich Schatz. Nun sei man startklar, heute beginnt der normale Betrieb.

Am kommenden Sonntag findet als erste Veranstaltung die Dolomiten-Trophy der Eisstockschützen statt, am 28. November geht das erste Eishockey-Heimspiel Lienz – Huben über die Bühne.

Eine langfristige Lösung soll die Errichtung eines neuen Areals beim Dolomitenstadion bringen. „Dies ist auch aufgrund des derzeitigen Problems der Lärmbelästigung und der prekären Parkplatzsituation nötig“, erklärt Schatz, der sich auch aufgrund der Lärmproblematik eine Halle wünscht. Sonst gebe es wieder Beschwerden.

Eine Firma wurde mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Der Entwurf soll noch in dieser Woche fertig sein. Mittel für den Neubau wird das frei werdende Areal bringen. Nach der Übersiedelung wird eine 9000-m²-Fläche frei, nutzbar etwa für den Wohnbau.