Nach Lawinenunglück

Königshaus: Prinz Friso zeigt „erste Anzeichen von Bewusstsein“

Seit dem Lawinenunglück am Arlberg im Februar liegt der niederländische Prinz im Koma. Nun zeigt er gelegentlich Anzeichen von „minimalem Bewusstsein“, teilte das Königshaus mit.

Den Haag/Bregenz - Der bei einem Lawinenunglück am 17. Februar in Lech am Arlberg schwerverletzte niederländische Prinz Johan Friso hat nach neun Monaten im Koma erstmals Anzeichen von Bewusstsein gezeigt. Dabei handle es sich um das sogenannte Minimalbewusstsein, erklärte das niederländische Königshaus am Montag.

Dennoch sei die Prognose für den 44-Jährigen derzeit „sehr ungewiss“, das Londoner Ärzteteam des Prinzen weiter „sehr besorgt“. Bis es Klarheit über den Zustand des Prinzen gebe, werde es noch Monate dauern. Friso war bei Skifahren in Lech abseits der Piste verschüttet worden.

Nach dem Unfall lag Friso an die 20 Minuten unter den Schneemassen und erlitt einen Kreislauf-Stillstand, bevor er von Einsatzkräften wiederbelebt und in die Innsbrucker Uniklinik geflogen werden konnte. Nach Angaben seiner Ärzte erlitt er dauerhafte Schäden im Gehirn. Später wurde er in das Londoner Wellington-Krankenhaus ausgeflogen. Damals waren die Ärzte nicht sicher, ob der Prinz jemals wieder zu Bewusstsein kommen werde. Zum Zeitpunkt des Unglücks galt in der Region die zweithöchste Lawinen-Warnstufe.

Wegen fahrlässiger Körperverletzung hatte die österreichische Staatsanwaltschaft zunächst gegen Frisos Begleiter, einen Hotelier aus Lech, ermittelt. Die beiden waren viele Jahre lang befreundet gewesen. Das Verfahren wurde jedoch am 19. Oktober dieses Jahres eingestellt, weil beiden das Risiko bewusst sein hätte müssen. Der zweite Sohn von Königin Beatrix, der mit seiner nicht vom Königshaus gebilligten Hochzeit aus der Thronfolge ausgeschieden war, hatte vor dem Unfall bei der US-Investmentbank Goldman Sachs und bei einem britischen Lieferanten für atomare Brennstoffe gearbeitet. (APA/AFP)

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