Lugar verteidigt Tirol-Team: „Sind Partei der Mitte“

Innsbruck – Seit einem Monat ist das Team Stronach in Tirol aktiv. Die Führungskräfte sind vor allem ehemalige Freiheitliche oder gehören de...

Innsbruck –Seit einem Monat ist das Team Stronach in Tirol aktiv. Die Führungskräfte sind vor allem ehemalige Freiheitliche oder gehören der „Liste Tirol“ von Alois Wechselberger an, der enge Verbindungen zu einem rechten Hetz-Blog im Internet (u. a. gegen Migranten) und zu dem aus der FPÖ ausgeschlossenen Ex-NR Werner Königshofer pflegt. „Ich gehe davon aus, dass Frank Stronach nicht weiß, wen er hier an Bord gelassen hat. Das ist die getarnte blaue Sturmabteilung, die sogar der FPÖ zu hart wurde“, betont der grüne LA Gebi Mair.

Er selbst, so Mair, sei von einem jetzt führenden Kopf des Team Stronach 2010 im Internet als „grüner Quotenschwuler“ bezeichnet worden. „Ich denke, es ist an der Zeit, den Menschen mitzuteilen, wer sich hier beim netten Onkel aus Kanada eingeschlichen hat. Das ist nicht vergleichbar mit Stronach selbst oder den Kandidaten in anderen Bundesländern.“

Der Klubchef vom Team Stronach, Robert Lugar, verteidigt im TT-Gespräch hingegen seine Tiroler Truppe. Er verweist auf den parteiinternen Ehrenkodex und dass das Team Stronach eine Partei der Mitte sei.

Herr Lugar, Ihr Finanzreferent in Tirol und Obmann im Bezirk Landeck, Gerhard Glatz, führt auf seiner Facebook-Seite u. a. die umstrittene Grazer FP-Mandatarin Susanne Winter und die Ini­tiative „Ja zu Österreich ohne Minarette“ als Favoriten an. Team Stronach will aber eine Partei der Mitte sein.

Robert Lugar: Davon weiß ich nichts. Aber wir sind eine Partei, die sich in der Mitte der Gesellschaft bewegt, wir sind in keiner Weise radikal und alle unsere Funktionäre müssen das akzeptieren.

Es fällt auf, dass sich Ihr Team vor allem aus ausgeschlossenen FP-Mandataren zusammensetzt – wie Alois Wechselberger, Richard Tautscher oder Fabio Gruber.

Lugar: Wie ich schon gesagt habe, wir stehen für gewisse Werte, sind weder rechts noch links und haben einen Ehrenkodex. Wenn sich ein Politiker nicht an den Ehrenkodex hält, wird er ausgeschlossen.

Ihr Obmann für den Bezirk Imst, Peter Prantl, hat vor Jahren mit der Begleitagentur „Blind Date“ für Diskussionen gesorgt. Nach einem aufsehenerregenden Prozess wurde er vom Vorwurf der Zuhälterei freigesprochen. Ist diese Vorgeschichte ein Problem für Sie?

Lugar: Wenn jemand rechtskräftig freigesprochen wird, dann kann das doch kein Problem sein. Wir leben ja in einem Rechtsstaat.

Das Gespräch führte Peter Nindler