Präsidentenwahl in Armenien begonnen
In der Südkaukasusrepublik Armenien hat am Montag in der Früh die Wahl eines neuen Präsidenten begonnen. Die Wahllokale öffneten in der Hauptstadt Eriwan und anderen Landesteilen um 08.00 Uhr Ortszeit (05.00 MEZ). Sieben Kandidaten bewerben sich für das Amt. Als Favorit gilt nach Umfragen der 58 Jahre alte Amtsinhaber Serzh Sarksyan.
Der Wahlkampf in der verarmten Ex-Sowjetrepublik mit ihren rund 3,3 Millionen Einwohnern wurde überschattet von einem Attentat auf einen Kandidaten, der mit einer Schussverletzung überlebte.
Insgesamt sind 2,5 Millionen Wahlberechtigte zum Urnengang aufgerufen. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beobachtet die Abstimmung. Die Wahllokale schließen um 20.00 Uhr (17.00 Uhr MEZ). Im Anschluss werden erste Prognosen erwartet, am Dienstag dann die Ergebnisse.
Armenien sieht sich in der Region weitgehend isoliert mit geschlossenen Grenzen zu seinem autoritären Nachbarn Aserbaidschan, mit dem der Konflikt um die Region Berg-Karabach schwelt, aber auch zur Türkei als Verbündetem Aserbaidschans, mit dem der Massenmord an Armeniern 1915 noch zu Zeiten des Osmanischen Reiches nicht aufgearbeitet ist. Offene Grenzen hat das Land nur zum Iran und zu Georgien. Russland hat als Schutzmacht Tausende Soldaten in Armenien stationiert.
Sarksyan steht ungeachtet seines prorussischen Kurses im Ruf, die Ex-Sowjetrepublik immer mehr zum Westen zu öffnen. Armenien hat den größten Teil seiner Einwohner längst an das Ausland - Frankreich und die USA - verloren. Eine millionenstarke Diaspora lebt in Russland.