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Weniger Einbürgerungen in Tirol: Minus von 6,5 Prozent

(Symbolfoto)

Im Vorjahr erhielten 7107 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft, was einem Plus von 5,2 Prozent gegenüber 2011 entspricht. Am meisten eingebürgert wurde in Wien. Tirol verzeichnete ein Minus von 6,5 Prozent.

Wien - Die Zahl der Einbürgerungen in Österreich steigt langsam wieder. Im Vorjahr erhielten 7107 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft, was einem Plus von 5,2 Prozent gegenüber 2011 entspricht. Am meisten eingebürgert wurde in Wien. Auffällig: die neuen Staatsbürger sind großteils jung und zu einem Drittel bereits in Österreich geboren.

Im Ländervergleich verzeichnete Wien den stärksten Zuwachs an Einbürgerungen gegenüber 2011 (+20,3 Prozent), gefolgt von Oberösterreich (+9,9) und der Steiermark (+5,5). In allen anderen Bundesländern gab es 2012 weniger Einbürgerungen als im Vorjahr: Kärnten (-16,7), Vorarlberg (-9,1), Tirol (-6,5), Niederösterreich (-4,0), Salzburg (-1,9), Burgenland (-0,7). Auch in absoluten Zahlen steht die Bundeshauptstadt mit 2491 Einbürgerungen an der Spitze. Schlusslicht ist das Burgenland, wo nur 143 Mal die Staatsbürgerschaft verliehen wurde.

Dem Thema Staatsbürgerschaft war zuletzt wieder vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt worden. Gegenwärtig ist ein Regierungsentwurf in Begutachtung, der eine frühere Einbürgerung bei exzellenten Sprachkenntnissen bzw. bei Engagement im ehrenamtlichen Bereich oder bei Beschäftigung im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereich ermöglichen will.

Im Jahr 2003 gab es 45.112 Einbürgerungen

Dies könnte die Zahl der Einbürgerungen dann noch einmal ein wenig nach oben heben. Denn auch wenn es im vergangenen Jahr einen leichten Anstieg gab, ist man von den Werten früherer Jahre noch weit entfernt. Im Rekordjahr 2003 wurden immerhin 45.112 Einbürgerungen verzeichnet. Am anderen Ende der Skala steht 2010, als infolge des mittlerweile deutlich rigideren Staatsbürgerschaftsrechts bloß 6190 mal der Weg zum österreichischen Pass geebnet wurde.

Mehr als die Hälfte der Einbürgerungen im Vorjahr ging auf einen Rechtsanspruch zurück. Der gilt bei 15-jährigem Wohnsitz in Österreich mit nachhaltiger Integration oder auch nach sechs Jahren bei bevorzugten Gruppen wie anerkannten Flüchtlingen. Ebenfalls häufig ist die Einbürgerung wegen „Erstreckung“ (auf Familienangehörige).

Gut ein Drittel der Neo-Österreicher war bei der Einbürgerung zwischen 30 und 44 Jahre alt. An zweiter Stelle standen minderjährige Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Nur 1,5 Prozent der Eingebürgerten hatten bereits das 60. Lebensjahr überschritten.

Türkei vor Bosnien

Was die Herkunft der neuen Staatsbürger angeht, stehen Türken knapp vor Bosniern an der Spitze. Insgesamt wurden Personen aus 120 verschiedenen Staaten eingebürgert. Das Verhältnis zwischen im Inland (2538) und im Ausland (4569) geborenen eingebürgerten Personen liegt bei gut einem zu knapp zwei Drittel. (APA)

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