Anstieg bei eingebürgerten Österreichern
2012 wurden 7107 Bürger mit einem Pass als Neo-Österreicher begrüßt. Ein Drittel davon waren bereits in Österreich geboren.
Wien –Die Zahl der Einbürgerungen steigt wieder langsam an. Im Vorjahr erhielten 7107 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen, was einem Plus von 5,2 Prozent gegenüber 2011 entspricht. Am meisten eingebürgert wurde in Wien. Auffällig: Die neuen Staatsbürger sind großteils jung und zu einem Drittel bereits in Österreich geboren.
Dem Thema Staatsbürgerschaft war zuletzt wieder vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt worden. Gegenwärtig ist ein Regierungsentwurf in Begutachtung, der eine frühere Einbürgerung (nach sechs Jahren) bei exzellenten Sprachkenntnissen bzw. bei Engagement im ehrenamtlichen Bereich oder bei Beschäftigung im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereich ermöglichen will.
Dies könnte die Zahl der Einbürgerungen dann noch einmal ein wenig nach oben heben. Denn auch wenn es im vergangenen Jahr einen leichten Anstieg gab, ist man von den Werten früherer Jahre noch weit entfernt.
Im Rekordjahr 2003 wurden immerhin 45.112 Einbürgerungen verzeichnet. Am anderen Ende der Skala steht 2010, als infolge des mittlerweile deutlich rigideren Staatsbürgerschaftsrechts bloß 6190-mal der Weg zum österreichischen Pass geebnet wurde.
Mehr als die Hälfte der Einbürgerungen im Vorjahr ging auf einen Rechtsanspruch zurück. Der gilt dann, wenn der integrierte Antragsteller bereits 15 Jahre einen ordentlichen Wohnsitz in Österreich hat oder auch nach sechs Jahren bei bevorzugten Gruppen wie anerkannten Flüchtlingen. Ebenfalls häufig ist die Einbürgerung wegen der so genanten „Erstreckung“ auf Familienangehörige.
Was die Herkunft der neuen Staatsbürger angeht, stehen Türken knapp vor Bosniern an der Spitze. Im Ländervergleich verzeichnete Wien den stärksten Zuwachs an Einbürgerungen (+20,3 Prozent). In Tirol wurde bei den Einbürgerungen (-6,5 Prozent) ein Rückgang verzeichnet. (APA, TT)