Hilfe nach Großbrand angelaufen
Ein technischer Defekt dürfte das Feuer in einem Inzinger Bauernhaus ausgelöst haben.
Von Christoph Mair
Inzing –Ein völlig zerstörtes Wohnhaus, ein zweites schwer beschädigt und derzeit unbewohnbar. Das Wirtschaftsgebäude ein Raub der Flammen. Zwei Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung im Spital, einige Tiere verbrannt.
Das ist die Bilanz eines verheerenden Großbrandes eines großen Bauernhofes mit zwei Wohngebäuden am Sonntagabend am Inzingerberg. Das ganze Ausmaß wurde erst am Montag sichtbar. An die 140 Mann von sechs Feuerwehren, Rettung und Polizei waren im Einsatz. Der Feuerschein der in Flammen stehenden Gebäude war weitum sichtbar.
„Wir mussten eine zwei Kilometer lange Zubringerleitung legen“, berichtet Inzings Feuerwehrkommandant Roman Thaler von der schwierigen Brandbekämpfung im abgelegenen Weiler Schindeltal. „Aber wir haben das geübt und es hat auch gut geklappt.“ Die Bauernfamilie mit ihren zwei kleinen Kindern konnte sich selbst in Sicherheit bringen, der Mann erlitt beim Versuch, die Tiere aus dem Stall zu treiben, ebenso eine Rauchgasvergiftung wie die betagte Mutter eines Paares im Nebenhaus. Sie musste von der Feuerwehr gerettet werden.
Im Stall seien zwei Kälber und zwei Schweine in den Flammen verendet, weiß Inzings Bürgermeister Kurt Heel. Gleichzeitig haben Feuerwehrleute bei der Brandsicherheitswache ein Kalb lebend geborgen und auch die schon verloren geglaubte Schafherde sei mit einer Wärmebildkamera in einem Winkel des Stalles geortet und befreit worden.
Die beiden Familien sind bei Verwandten und Bekannten im Ort untergebracht. „Inzing ist ein Dorf mit mehreren Großfamilien und wir stehen das miteinander durch.“ Schon am Montag habe er zahlreiche Hilfsangebote erhalten, konnte der Gemeindechef vermelden. So habe Caritasdirektor Georg Schärmer genauso angerufen wie der Besitzer eines Würstelstandes, der angeboten habe, einmal die Helfer zu verpflegen. Für alle nicht durch Versicherungen oder anderweitig gedeckten Schäden stehe auch der mit Spenden gefüllte Sozialfonds der Gemeinde bereit, sagt der Bürgermeister.
Nach ersten Ergebnissen der Brandermittler war ein technischer Defekt in der elektrischen Anlage Auslöser des Feuers. Die Schadenssumme dürfte laut Schätzungen bei über 700.000 Euro liegen.