Frankreich nimmt Entwicklungshilfe für Mali offiziell wieder auf
150 Millionen Euro sollen sowohl für alte als auch neue Projekte bereitgestellt werden. Der US-Delegationschef stellt aktivere Rolle Washingtons in Aussicht.
Bamako – Frankreich hat die vor knapp einem Jahr eingestellte Zusammenarbeit mit Mali offiziell wieder aufgenommen. Der französische Entwicklungsminister Pascal Canfin sagte am Montag bei einem Besuch in Mopti im Zentrum des westafrikanischen Landes, seine Reise verfolge „das Ziel, mit den malischen Behörden die vordringlichen Erfordernisse für die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit einzuschätzen“.
Frankreich hatte seine Entwicklungshilfe für Mali nach dem dortigen Staatsstreich am 22. März 2012 gestoppt. Nun sollten die eingefrorenen 150 Millionen Euro aber sowohl für alte als auch neue Projekte wieder bereitgestellt werden, kündigte Canfin an. Der Minister besuchte in Mopti ein Krankenhaus, das von Frankreich und Belgien mit 16 Millionen Euro finanziert wurde.
„Ich habe Kinder auf der Entbindungsstation gesehen, die gestorben wären, wenn es dieses Krankenhaus heute nicht gäbe“, sagte Canfin. Es gebe in Mali aber noch „viele Dinge zu verbessern“. So werde die legendäre Wüstenstadt Timbuktu nur an manchen Tagen mit Trinkwasser und Strom versorgt. „Es ist eine Verantwortung Frankreich, den Frieden in Mali siegen zu lassen“, sagte Canfin, der am Dienstag Malis Übergangspräsident Dioncounda Traore in der Hauptstadt Bamako treffen wollte.
Nach dem Putsch im März vergangenen Jahres hatten islamistische Gruppen begonnen, den Norden Malis zu erobern. Frankreich griff Mitte Jänner militärisch in den Konflikt ein, um den malischen Regierungstruppen bei der Rückeroberung des Gebietes zu helfen. (APA/AFP)