Hexenjagd

Festnahmen nach Verbrennung von junger Frau in Papua-Neuguinea

Vor anderthalb Wochen starb eine 20-Jährige, weil ihr Hexerei vorgeworfen wurde. Ein Mann und eine Frau wurden verhaftet.

Port Moresby – Nach der Verbrennung einer jungen Mutter bei lebendigem Leibe sind in Papua-Neuguinea zwei Mordverdächtige festgenommen worden. Es handele sich um eine 28-jährige Frau und einen 33-jährigen Mann, berichteten örtliche Medien am Dienstag. Sie sind demnach Verwandte eines Sechsjährigen, für dessen Tod sie die 20-jährige Kepari Leniata verantwortlich gemacht hatten. Die junge Frau war vor anderthalb Wochen in Mount Hagen wegen des Vorwurfs der Hexerei verbrannt worden.

Der örtliche Polizeichef Martin Lakari sagte der Zeitung „The National“ zu den Ermittlungen: „Wir sind noch nicht am Ende.“ Wenn es Hinweise darauf gebe, dass an dem Mord weitere Menschen beteiligt gewesen seien, würden diese ebenfalls festgenommen.

Eine Woche nach dem Vorfall waren ebenfalls in Mount Hagen zwei ältere Frauen knapp ihrer Verbrennung durch einen Lynchmob entgangen. Sie waren in Folge der Vergewaltigung und des Mordes an einer Achtjährigen wegen angeblicher Hexerei gefoltert worden. Die Nachrichtenagentur Associated Australian Press berichtete am Dienstag, in dem Fall werde gegen einen Mann ermittelt.

Die Vorfälle hatten international für Empörung gesorgt. Unter anderem die UNO und die USA verurteilten die Hexenjagd, Papua-Neuguineas Regierungschef Peter O‘Neill bezeichnete sie als „barbarisch“. In dem ärmlichen Inselstaat ist der Glaube an Magie weit verbreitet. Seit 1971 ist Hexerei sogar ein Straftatbestand, doch angesichts sich häufender Übergriffe wird eine Abschaffung des Artikels erwogen. (APA/AFP)

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