Alte Innbrücke kommt in Rumänien zu neuen Ehren

Ein Geschäftsmann lässt die Behelfsbrücke für die Unterinntaltrasse in Brixlegg abbauen. In seiner Heimat wird sie gute Dienste leisten.

Von Michael Mader

Brixlegg –Sechs Jahre lang hat sie in Brixlegg für die Bauarbeiten zur Unterinntaltrasse gute Dienste geleistet. Jetzt wird sie nicht mehr benötigt: Die Rede ist von der 220 Tonnen schweren und 110 Meter langen Behelfsbrücke aus Spezialstahl, die über den Inn gebaut worden war. Laut ÖBB-Pressesprecher René Zumtobel wurden über die Brücke 150 Sondertransporte zum Bau der Tunnelvortriebsmaschine OTTO, der Abtransport von 800.000 Kubikmetern Ausbruchmaterial und 480.000 Tonnen Baumaterial für Einbauten abgewickelt: „Um die Belastung für die Anrainer gering zu halten.“

Seit Kurzem aber arbeiten fünf Schlosser mit Unterstützung von drei Kränen an der Zerlegung der Brücke. Der rumänische Geschäftsmann Nicu Gabureanu hat das Stahlkonstrukt von der Firma gekauft, welche die Brücke damals gebaut hat. In seiner Heimat will er sie wieder aufbauen. Wie und wo, sei aber sein Geschäftsgeheimnis. Nur so viel verrät er: „Wir brauchen zehn Lkw für den Transport, der ungefähr einen Monat dauern wird. Die Kosten des Abbaus belaufen sich auf rund 100.000 Euro.“

Eilig hat er es jedenfalls nicht, nur der Abbau musste jetzt in der Niederwasserperiode erfolgen. Wann er mit dem Abtransport nach Rumänien starten wird, weiß Gabureanu noch nicht: „Ich habe es nicht eilig. Jetzt wird die Brücke erst einmal sorgfältig zerlegt und dort, wo sie auseinandergeschnitten werden musste, wird der Stahl konserviert.“

Übrigens ist das nicht die erste Brücke, die der Rumäne gekauft hat, genauso wie er etwa auch mit Betonmisch- und Asphaltmischanlagen handelt.