Wenn die Buchenscheiter im Abo kommen
Als Service für Konsument und Umwelt liefert die Landwirtschaftskammer hochwertiges Ofenholz ins Haus.
Von Elke Ruß
Innsbruck –So wie landwirtschaftliche Produkte in der Bauernkiste gebracht werden, können sich Dutzende Tiroler bereits hochwertige Buchenscheiter in kleinen Mengen ins Haus liefern lassen: Im Raum Jenbach bis Kitzbühel läuft seit 1. Februar der Pilotversuch „Aboservice Scheitholz“, organisiert von der Landwirtschaftskammer mit der Energie Tirol. Das Projekt soll mit der kommenden Heizperiode flächendeckend auf das ganze Bundesland erweitert werden.
Mit der Initiative will die Landwirtschaftskammer regionale Produzenten und Abnehmer auf kurzem Weg zusammenbringen – und die Feinstaubbelastung der Luft durch halbtrockenes, minderwertiges Brennholz senken.
Das Konzept ist laut Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger „perfekt abgestimmt auf die Gesellschaftsstruktur“: Der Holzofen solle heute mehr für Atmosphäre als Wärme sorgen, meist gebe es aber nur begrenzte Lagermöglichkeiten.
Das Buchenholz wird in 14-Kilo-Kartons (derzeit samt Anzünder und Heiztipps) ins Haus geliefert – auch in Wohnungen im vierten Stock ohne Lift. Die wiederbefüllbare Schachtel kostet inklusive Lieferung 6,90 Euro (keine Mindestabnahmemenge).
Aber was ist mit dem Feinstaub? Wie Bruno Oberhuber, der Chef der Energie Tirol betont, ist das Heizen mit Holz kein Luftverschmutzer, wenn sachgerecht gearbeitet wird. „Mit der richtigen Bedienung raucht ein Kaminfeuer nicht!“ Voraussetzungen seien ein richtig gewarteter Ofen, zwei Jahre getrocknetes Holz und richtiges Anheizen (von oben mit genug Luftzufuhr). Billiger heizen Kunden mit dem Scheitholz-Service nicht, räumt Hechenberger ein, ihr Gewinn sei aber „mehr Zeit und Komfort“.
Im Pilotversuch werden 34 Haushalte wöchentlich bzw. 14-tägig versorgt. Eine Lehre für den Ausbau wurde bereits gezogen, berichtet Kammerdirektor Richard Norz: „Wir müssen das Thema Anheizen beachten, eventuell geben wir auch eine Spänebox dazu.“