Ägyptens Justiz will Ex-Minister Shafik festnehmen
Im Februar 2011 ernannte ihn Mubarak zum Ministerpräsidenten, bei der Präsidentschaftswahl unterlag er Mursi.
Kairo – Der von Präsident Mohammed Mursi eingesetzte Generalstaatsanwalt will den ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Ahmed Shafik im Ausland festnehmen lassen. Wie das Nachrichtenportal „Ahram Online“ in der Nacht auf Mittwoch berichtete, forderte Generalstaatsanwalt Talaat Abdullah seine Mitarbeiter auf, ein entsprechendes Schreiben an Interpol zu senden.
Shafik war von Präsident Hosni Mubarak kurz vor dessen Rücktritt im Februar 2011 vom Luftfahrtminister zum Ministerpräsidenten befördert worden. Bei der Präsidentschaftswahl 2012 unterlag er Mursi, der für die Muslimbrüder kandidierte, um Haaresbreite. Anschließend setzte sich Shafik nach Abu Dhabi ab. Ihm und seinen drei Töchtern wird nun vorgeworfen, sie hätte der Pilotenvereinigung für Landentwicklung widerrechtlich Grund und Boden zugesprochen.
Die Ägypter fragen sich jetzt, ob an diesen Vorwürfen wirklich etwas dran ist, oder ob es sich um eine politisch motivierte Anklage handelt. Der Anwalt Eiman Nur hatte beispielsweise bei der Präsidentschaftswahl 2005 mit großem Abstand den zweiten Platz hinter Mubarak belegt. Später wurde er wegen Betruges zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Dass Abu Dhabi Shafik ausliefern wird, gilt als wenig wahrscheinlich, da die Herrscher der Emirate die Muslimbrüder als Bedrohung empfinden. (APA/dpa)