Ab sofort auch Tagespflege möglich

Das Seniorenheim Reutte bietet betagten Menschen ein für den Bezirk Reutte neues Leistungsangebot.

Von Helmut Mittermayr

Reutte –Die Devise muss nicht immer gleich alles oder nichts heißen, nämlich als betagter Mensch zu Hause leben zu können oder unwiderruflich ins Altenheim zu gehen. Die neue Tagespflege hilft, problematische Situationen zu überbrücken, und ermöglicht als quasi Light­version ein erstes Kennen­lernen des Seniorenheims „Zum guten Hirten“.

Der Strukturplan des Landes Tirol in Sachen Pflege sieht für die nächsten zehn Jahre insgesamt 18 Tagespflegeplätze im Außerfern vor. Allein für das Seniorenzentrum Reutte wurden von der Landesregierung nun zehn genehmigt. Die Konzeption für dieses zusätzliche Service wurde von den Verantwortlichen des Seniorenzentrums und der Marktgemeinde erstellt und nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluss beim Land beantragt. Nun hat das „Haus zum Guten Hirten“ die Finanzierungszusage für das Leistungsangebot erhalten.

Die Tagespflege dient primär der Aktivierung von pflege- und betreuungsbedürftigen Personen und zur Entlastung der pflegenden Angehörigen. Auf dem Programm stehen Übungen für Körper und Geist, Sturzvorbeugung, das Trainieren von Alltagsfertigkeiten bis zu Gesellschaftsspielen oder Ausflügen. Die Angehörigen erhalten bei Bedarf fachliche Unterstützung. Auf Wunsch können die Tagesgäste ein umfassendes Körperpflege­programm in einem der Pflegebäder genießen, einen Friseurtermin wahrnehmen oder sich zur Maniküre anmelden. Die Verköstigung der Tagesgäste erfolgt durch die hauseigene Küche. Ebenso besteht die Möglichkeit, die Mittagspause in einem der Ruheräume zu verbringen. Das Land fördert die Tagespflege einkommensabhängig mit bis zu 50 Prozent. Der verbleibende Selbstbehalt beträgt rund 38 Euro für den ganzen und 22 Euro für den halben Tag. Auch Hin- und Rückfahrt sind gefördert.

Für Bürgermeister Alois Oberer ist das neue Serviceangebot in erster Linie eine gute Entlastungsvariante für die pflegenden Angehörigen. „Durch das Ganztages- und Halbtagesangebot wird aber auch das möglichst lange Verbleiben zu Hause gefördert“, meint der Marktchef.