Schlechter Tausch für die Stadt

Lienz fordert vom TVB zwar Mini-Summen ein, verzichtet aber auf Beiträge zum Bad. Der TVB ist seinerseits nicht so großzügig.

Von Catharina Oblasser

Lienz –Aus dem anfänglichen Ärger von TVB-Obmann Franz Theurl wurde schnell ein zufriedenes Schmunzeln. Eigentlich wollte Theurl darüber wettern, dass die Stadt Lienz sich erlaubt, für die Benützung der Tennishalle vom TVB Miete einzufordern. Dort hatte im Dezember die Generalversammlung stattgefunden – und bisher habe der TVB die städtische Halle immer gratis benützen dürfen, poltert der Obmann. Der Stadtrat sah das anders und wies das Ansuchen auf Erlassung der Miete ab.

Doch nach der jüngsten Sitzung des Lienzer Gemeinderats ist das alles Schnee von gestern. Denn da gab Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SP) bekannt, für den Umbau des Lienzer Dolomitenbades nun doch keine TVB-Gelder verlangen zu wollen. Angesichts der schwierigen TVB-Finanzen sei sie nicht so „skrupellos“ wie manch andere, die sich ungeniert aus den Tourismustöpfen bedienen würden. Für den TVB ein feiner Deal: Die Stadt begnügt sich mit 4000 Euro für die Hallenmiete, statt Millionen für das Bad zu fordern.

Im Gegenzug ist der TVB weit weniger generös: Wenn die Beschneiungsanlage am Lienzer Zettersfeld erneuert wird, dann müsse die Stadt selbstverständlich ihren Beitrag leisten, sagt Theurl, und zwar eine Million Euro.

Nun kann Bürgermeisterin Blanik nur hoffen, dass das Land für die Unterstützung der Bad-Pläne die Geldbörse möglichst weit öffnet. 12 bis 13 Millionen Euro sollen Umbau und Sanierung kosten. Der Gemeindereferent des Landes, Johannes Tratter, sprach bei seinem Lienz-Besuch am Mittwoch von „maximal 25 Prozent Förderung“. Zumindest theoretisch. Angezapft werden können der Gemeindeausgleichsfonds (dafür ist Tratter zuständig) und der Infrastrukturfonds, der in die Kompetenz des Landeshauptmanns fällt.