Kritik an Tiroler Stromanbietern
Wien, Innsbruck – Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat bei 30 österreichischen Stromversorgern die Beratungsqualität für wechselw...
Wien, Innsbruck –Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat bei 30 österreichischen Stromversorgern die Beratungsqualität für wechselwillige Kunden getestet. Das Urteil fiel zwiespältig aus. Während neu gegründete Unternehmen bei der Kundeninformation über Telefon und Internet punkten, wurde die „Passivität“ der eingesessenen Platzhirsche scharf kritisiert, sogar von „Planwirtschaft“ ist beim VKI die Rede.
Beanstandet wurden neben wenig transparenten Tarifsystemen der Anbieter auch die mangelnde Freundlichkeit und Auskunftsfreudigkeit an den Info-Hotlines.
Der VKI kürte den Verbund zum Testsieger, die Tiroler Stromversorger Tiwag und die Innsbrucker Kommunalbetriebe lagen ebenso wie andere regionale Anbieter im hinteren Mittelfeld. Die schlechten Noten erklärt Tiwag-Vorstand Erich Entstrasser dadurch, dass die Tiwag selbst keine Kunden außerhalb der Landesgrenzen beliefere. „Unser Geschäftsmodell kam dem Test-Layout eben nicht zugute“, sagt er gegenüber der TT. Die Tiwag, im bundesweiten Preisvergleich seit Jahren billigster Stromanbieter, verweise bei Anfragen von außerhalb stets auf die Myelectric, das gemeinsame Tochterunternehmen von Tiwag und Salzburg AG, erläutert Entstrasser. Im VKI-Test landete Myelectric immerhin auf Platz sechs. Dass die regionalen Energieversorger Kunden jenseits ihrer Verteilungsgrenzen ausschließen, widerspreche allerdings klar dem Gedanken der Strommarkt-Liberalisierung, kontert VKI- Projektleiter Andi Peter. (bea)