Ein Essen mit Frank soll alles klären
Beim Team Stronach Tirol geht es drunter und drüber. Damit soll jetzt Schluss sein, heißt es aus Wien.
Von Anita Heubacher
Innsbruck –Da kann man schon einmal den Überblick verlieren. Beim Team Stronach treten Mitstreiter an und dann auch wieder zurück oder werden gegangen. Nach Alois Wechselberger hat jetzt bereits der zweite Landeskoordinator das Handtuch geworfen. Auch der Organisationsreferent hat das Weite gesucht.
Als Chaos will das Landesobmann Hans-Peter Mayr dennoch nicht bezeichnen. Das Team Stronach sei nach einer Umbruchphase in der Mitte der Gesellschaft angekommen. „Es gab einen großen Schnitt mit den Rechten um Alois Wechselberger. Aber das ist jetzt bereinigt“, sagt Mayr.
Allerdings sammelte Wechselberger am Montag in Schwaz noch fleißig Unterstützungserklärungen für Stronach. „Davon weiß ich nichts“, sagt Mayr. „Das ist mein Privatvergnügen“, sagt Wechselberger. Er sehe sich nach wie vor in der Pflicht. „Ich habe es Frank versprochen.“
Ohne Frank Stronach geht nichts. Bei einem Abendessen gestern in Wien wollte sich der Milliardär festlegen. Drei potenzielle Spitzenkandidaten, darunter der Kufsteiner Reinfried Spazier und zwei Frauen, seien in der Endrunde, erklärt Stefan Wehinger. Zu Redaktionsschluss lag noch kein Ergebnis auf dem Tisch.
Wehingers Job ist es, in ganz Österreich Kandidaten für das Team Stronach auf Herz und Nieren zu prüfen. „So aufregend wie in Tirol war es sonst nirgends.“
Wehinger ist zuversichtlich, dass das Team Stronach in Tirol am 28. April zu den Landtagswahlen antreten wird. Bis 15. März haben die Listen noch Zeit, die Unterstützungserklärungen zusammenzutragen. Dass das Wechselberger noch tut, sei dessen „Eigeninitiative“ und „gut für uns“, meint Wehinger. Der frühere ÖBB- und Westbahn-Vorstand hat sich in Tirol nicht nur Freunde gemacht. Wehinger fahre einen zu forschen Stil und vergraule die Mitstreiter, meinen Kritiker. Allerdings nur hinter vorgehaltener Hand.
Das Schicksal des derzeitigen Obmanns Mayr ist auch noch nicht gegessen. „Der Spitzenkandidat kann sein Team zusammenstellen“, meint Wehinger. So es denn einen gibt. Das Tohuwabohu hat dem Team Stronach Einbußen in den TT-Umfragen gebracht. Es liegt bei nur noch fünf Prozent. Das könnte auch für Frank Stronach schwer verdauliche Kost sein.