Bruckhäusler wünschen sich einen Nahversorger
Verein Bruckhäusl aktiv setzt sich für die Anliegen der Dorfgemeinschaft ein. Wünsche wären ein Geschäft und ein Café als Treffpunkt.
Von Veronika Spielbichler
Wörgl, Kirchbichl –Seit 1984 organisieren die Bruckhäusler ihre Interessenvertretung in Form einer Bürgerinitiative, die gegen den Durchzugsverkehr und die Mülldeponie Riederberg auftrat. Mit der Eröffnung der Umfahrung Bruckhäusl und der Stilllegung der Deponie 2007 endete der Einsatz für die Lebensqualität im Ort allerdings nicht.
Welche Anliegen in Bruckhäusl anstehen, kam bei der Generalversammlung des Vereines Bruckhäusl aktiv zur Sprache. „Bruckhäusl aktiv“ ging 2006 aus der Zusammenlegung des „Vereines zur Erhaltung und Wiederherstellung der Wohn- und Lebensqualität in Wörgler und Kirchbichler Boden“ mit der LA21 Arbeitsgruppe Bruckhäusl hervor. Nach den intensiven Bemühungen um die vorzeitige Schließung der Deponie behielt der Verein in den Folgejahren weiterhin die Umweltsituation im Auge und verhinderte 2010 eine Baurestmassenverwertung.
Mit der Durchführung der Fotoausstellung über Bruckhäusls Arbeitswelt sowie der Mitwirkung bei einer Filmdokumentation über die im Zuge des Kraftwerksneubaues der Tiwag abgerissenen historischen Kraftwerke Einöden und Pinnersdorf engagierte sich der Verein im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich. Identität stiften und das Dorfleben fördern, diese Anliegen stehen auch hinter der zweiten Ausstellung „Bruckhäusl seinerzeit“, die heuer ab 23. März vierzehn Tage lang in der Volksschule Bruckhäusl gezeigt wird. Obmann Thomas Gasteiger ist bereits seit zwei Monaten eifrig unterwegs, um altes Bildmaterial dafür aufzutreiben.
Der Verein bringt sich auch aktiv mit Anliegen bei der Ortsgestaltung ein und forciert den Bau von Rad- und Spazierwegen sowie die Gestaltung von Naherholungsbereichen. Kopfzerbrechen bereitet die fehlende Nahversorgung im Ort, was auch in der Diskussion im Wunsch nach einem kleinen Laden mit Café als Treffpunkt im Ortszentrum zum Ausdruck kam.
Sorgen bereitet in Bruckhäusl der geplante Bau des Kraftwerkes Egerndorf, das ausführlich heute Freitag, 22. Februar, ab 17 Uhr von den Projektbetreibern im Vereinsheim des FC Bruckhäusl vorgestellt wird. Während die neue Brücke über die Brixentaler Ache beim neuen Wehr als Radwegverbindung begrüßt wird, befürchten Anrainer durch den Staubereich im Flussbett ein Ansteigen des Grundwassers und damit Wasser in den Kellern der Häuser. „Die Ache wird bei der jetzigen Pegelmessstelle 2,3 Meter hoch aufgestaut, der Staubereich ist 220 Meter lang. Für die Stromerzeugung werden 20 Prozent des Wassers abgezweigt“, informierte Peter Teuschel von den Wörgler Stadtwerken und will bei der noch bevorstehenden Begutachtung diesen Aspekt besonders berücksichtigen. Dem könne durch entsprechende technische Lösungen entgegengewirkt werden.
Die neue Bruckhäusler Umfahrung wird wegen der Verkehrsentlastung der Gemeindestraßen zwar sehr geschätzt, bringt aber an manchen Stellen neue Probleme, wie Klaus Mair zur Sprache brachte: „Die Lärmsituation hat sich in dem Bereich vom Steinbruch bis zum Seiwald sehr verschlechtert. Hier bestehen keine Lärmschutzwände, schon eine Betonleitwand könnte hier eine Entlastung für die Anrainer bringen.“ Beklagt werden auch permanente Geschwindigkeitsübertretungen auf der Kirchbichler Gemeindestraße. Messungen hätten ergeben, dass 75 Prozent der Autofahrer zu schnell unterwegs und Raser keine Seltenheit seien. Als Abhilfe wünscht man sich Radarkästen. Verunsicherung in der Bevölkerung herrscht die Schottergruben-Erweiterungspläne am Riederberg betreffend, auch tauchte die Frage nach der Rekultivierung bereits stillgelegter Flächen auf. „Sollte die Schottergrube tatsächlich nach Osten erweitert werden, sind Trinkwasserquellen bedroht. Wenn das Abbaugebiet erschöpft ist, sollte der Betrieb eingestellt werden“, meinte Gasteiger.
Die Neuwahl bestätigte Obmann Thomas Gasteiger, Stellvertreter sind Peter Morandell und Arno Kecht jun., Kassier Kaspar Fuchs, stellvertretend Christine Ankele, Schriftführerin ist Erika Gasteiger, stellvertretend Petra Gasteiger.