Zillertaler beim härtesten Motorradrennen der Welt
Manfred Wechselberger aus Uderns wird am „TT Isle of Man“ teilnehmen. Der 45-Jährige hat sein Leben dem Motorsport verschrieben.
Von Tanja Gruber
Uderns –Er wird „Yeti“ genannt und ihn haut so schnell nichts um. Jedenfalls nicht, wenn es um halsbrecherische Motorradrennen geht. Manfred Wechselberger, Werbetechniker und Taxifahrer aus Uderns, wird heuer als erster Zillertaler bei der „TT Isle of Man“ (TT steht für „Tourist Trophy“) mitmachen.
Es gilt als das älteste, gefährlichste und umstrittenste Motorradrennen der Welt und findet auf der gleichnamigen Insel in der irischen See statt – genauer gesagt auf dem Snaefell Mountain Course. Das ist kein permanenter Rundkurs, sondern besteht aus normalen Straßen der Insel. Diese werden während der Trainings und der Rennen für den Individualverkehr gesperrt. Heuer findet der Bewerb vom 1. bis 7. Juni statt. An zwei Renntagen nimmt der Zillertaler teil. Start und Ziel der Strecke liegen in der Hauptstadt Douglas. Die 37,733 Meilen (60,725 km) lange Strecke stellt wie kein anderes Rennen Anforderungen an Mensch und Material. „Es ist kaum möglich, sich jede Kurve und damit verbunden alle Bremspunkte zu merken. Beim Rennen gibt es kein gemeinsames Starterfeld, sondern die Kontrahenten starten einzeln zeitversetzt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt in den Rennen mit den schnellsten Maschinen über 130 mph (209 km/h)“, erzählt der 45-jährige Zillertaler.
Fast jedes Jahr kommt es zu tödlichen Unfällen. Sturzräume und -auffangbereiche sind spärlich bis gar nicht vorhanden. Die Teilnehmer bewegen sich auf dem Asphalt zwischen Häusern, Steinwänden und Böschungen. Auch Fahrbahnkuppen, wie etwa bei Brücken, sind kaum entschärft oder erst in späten Jahren nivelliert worden. Seit 1907 starben 223 Rennfahrer auf dem Straßenkurs (Stand Juni 2007). All das schreckt Wechselberger nicht ab.
„2013 fahre ich zudem die komplette Seitenwagen-Weltmeisterschaft mit Michael Grabmüller aus Wien sowie die TCP-Superbike-Meisterschaft“, ergänzt er. Nachdem er 20 Jahre Fernfahrer war, arbeitet er jetzt bei West Design und im Winter fährt er nachts sogar noch Taxi. „Der Motorsport ist ein teurer, deshalb bin ich auch immer auf der Suche nach neuen Sponsoren“, so Wechselberger. Seit 1995 hat er sein Leben komplett dem aktiven Motorradfahren verschrieben. Angefangen hat er als Mechaniker bei Klaus Klaffenböck, mit welchem er drei Vizeweltmeister eingefahren hat.
„Alleine im vorigen Jahr bin ich 19 Rennen gefahren.“ Bei den Weltmeisterschaften wurde er bereits zweimal Fünfter, ein großes Ziel wäre für ihn ein Sieg. „Angst kenne ich keine, jedoch bin ich vor den Rennen immer nervös, aber sobald ich die ersten Kurven gefahren bin, legt sich das“, erklärt der Uderner.