Gemeinden schlagen Alarm

Die 39 Gemeinden des Bezirks verweigern den Ausbau der Krankenpflegeschule, solange das Land keine Fördermittel auszahlt.

Von Angela Dähling

Schwaz –Am Schwazer Krankenhaus wäre man startklar, die Krankenpflegeschule um knapp 1,5 Mio. Euro durch einen Umbau des Turnsaals erweitern und damit den „Pflege 2020“-Plänen des Landes Folge zu leisten. Denn laut Landesregierung benötigt der Bezirk Schwaz 200 zusätzliche diplomierte Pflegekräfte in den nächsten zehn Jahren. Gerade Gesundheitssprengel und Pflegeheime leiden jetzt schon unter diesbezüglicher Personalnot. „Am 4. Februar startete ein zusätzlicher dreijähriger Diplomkurs mit 29 Schülern in einem provisorisch ausgestatteten Raum. Zwei weitere Klassen sind geplant“, erklärt Schuldirektor Siegfried Steidl.

Doch der von den 39 Bürgermeistern beschlossene und während der Sommerferien vorgesehene Umbau fällt womöglich ins Wasser – wodurch der ab Februar 2014 geplante Diplomkurs ausfallen müsste. Der Grund: „Die Gemeinden haben mich beauftragt, erst dann mit dem Umbau zu starten, wenn die vom Land zugesagten Fördermittel auch tatsächlich fließen“, informiert Gemeindeverbandsobmann Franz Hauser. „Bisher heißt es seitens des Landes nur, damit sei frühestens 2013 zu rechnen.“

Die Gemeinden warten seit 2009 zudem auf 6,5 Mio. Euro vom Tiroler Gesundheitsfonds für den vom Land geforderten Bettenausbau am Schwazer Krankenhaus. 12,1 Mio. Euro wurden in den neuen Sonderklassetrakt plus Dienstzimmer investiert. „Wegen der ausständigen Zahlung vom Land nahmen die Gemeinden einen Zwischenkredit über acht Mio. Euro auf. Dafür müssen sie fast 190.000 Euro Zinsen zahlen“, rechnet Hauser vor. Insgesamt würden die 39 Gemeinden 18 Mio. Euro zwischenfinanzieren. Auch bedingt durch ausständige Zahlungen von Patienten.

„Drei Jahre müssen wir auf Geld ausländischer Patienten warten. Da ist der Bund gefordert, EU-weit bessere Lösungen zu schaffen.“ Seitens des Landes sei er mit dem Hinweis vertröstet worden, andere Krankenhäuser brauchten auch Geld. „Es kann nicht sein, dass Zams zu Lasten aller anderen Krankenhäuser ausgebaut wird“, schimpft Hauser. Er fordert das Land auf, nicht alles auf die Gemeinden abzuwälzen. „Eine Zwischenfinanzierung muss auch das Land mal machen.“