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Der Glaube bewegt im Gebirge

Als vielseitiges Werkzeug empfiehlt sich die neue Santa-Fe-Generation von Hyundai: Moderne Formensprache paart sich mit gediegener Innenausstattung und zuverlässiger Antriebskonfiguration.

Von Markus Höscheler

Innsbruck –Sie haben zuletzt einiges radikal umgestellt, die Koreaner von Hyundai: Sie veränderten dramatisch das Design bei neuen Modellen, sie verwendeten bessere Materialien und sie verarbeiteten sie besser. Obendrein führte Hyundai neue Typenbezeichnungen ein, angefangen mit dem kleingeschriebenen „i“. Beim Modellwechsel des sport utility vehicle Santa Fe stellte sich heraus, dass die i-Nomenklatur-Vorgabe nicht für alle gilt. Die alte Bezeichnung bleibt erhalten, die an eine Stadt im US-Bundesstaat New Mexico erinnert und übersetzt „Heiliger Glaube“ bedeutet.

Der Glaube, Gutes zu produzieren und dann noch Besseres zu entwickeln, dürfte Hyundai antreiben. So lässt sich der neue Santa Fe erklären: Seine Formensprache hat gegenüber dem Vorgänger deutlich gewonnen, festzumachen am auffälligen Hexagonal-Kühlergrill mit den drei breiten Lamellen, an der konturierten Motorhaube, an den dreieckförmigen Frontscheinwerfern und an den ausgestellten Radhäusern. Wie die Konkurrenz bevorzugt Hyundai eine coupéförmige, sich hinten absenkende Dachlinie. Das mag etwas Volumen kosten – doch es ist immer noch mehr als genug da für die erwachsenen Insassen im Fond und für das Gepäck. Minimal fasst der Kofferraum 585 Liter, maximal sind es größeren Nutzen versprechende 1690.

Bleiben wir im Innenraum: Der Importeur hat den Testwagen Santa Fe 2,2 CRDI 4WD AT mit der höheren Ausstattungslinie Style bestückt, was sich in Lederausstattung, Sitzheizung hinten (!) und gut beleuchteten Armaturen (Supervision) samt TFT-Bildschirm niederschlägt. Weitere Style-Details sind wuchtige 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, Türgriffe in Chrom und ein statisches Abbiegelicht – sie ergänzen die ohnehin schon erkleckliche Basisausstattung, die die treffsichere Bezeichnung Premium trägt. Dass noch ein bisschen mehr geht, zeigt der Santa Fe mit dem optionalen Navigationspaket um 1890 Euro und mit einem Panoramaglasdach (mit Hub- und Schiebefunktion). So erklärt sich der Testwagen-Preis von 51.680 zu einem Teil, zu einem anderen darf der tadellos funktionierende 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 197 PS und 436 Newtonmeter Drehmomentmaximum den Anschaffungswert begründen. Kräftiger Antritt, satter Durchzug, eine zurückhaltende Akustik und ein akzeptabler Durchschnittsverbrauch von 8,0 Litern machen Werbung für den Ölbrenner, den eine unauffällige Sechsstufenautomatik kaum bändigt und der in erster Linie die Vorderachse antreibt.

Bei Traktionsverlusten reagiert das elektronische Allradsystem rasch und lässt bedarfsgerecht der Hinterachse Drehmoment zukommen. Der Glaube auf vier Rädern versetzt zwar keine Berge, bewegt aber im verschneiten Gebirge.

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