Egal wie, drei Punkte sind Pflicht
Wann, wenn nicht jetzt? Bundesliga-Tabellenschlusslicht FC Wacker Innsbruck will mit einem Heimsieg gegen den SV Mattersburg heute ab 16 Uhr im Tivolistadion die rote Laterne an die Admira abgeben.
Von Wolfgang Müller
Innsbruck –„Wir wollen nach dieser Runde endlich wieder einen einstelligen Tabellenplatz einnehmen“, zählt für Wacker-Coach Roli Kirchler heute zum Frühjahrsauftakt ab 16 Uhr im Tivoli nur eines: drei Punkte! Doch die müssen erst eingefahren bzw. erkämpft werden. Denn die robusten Mattersburger haben nichts zu verschenken. „Wir wissen, was uns erwartet, und wollen entsprechend angasen. Sowohl kämpferisch als auch spielerisch“, nimmt der Wacker-Coach seine Profis in die Pflicht: „Sie müssen einfach umsetzen, was wir trainieren, und gerade in so einem Spiel buchstäblich Gras fressen.“
Der Abstiegsdruck im Nacken darf kein Spielverderber sein. „Mir haben diese Situationen als Spieler immer getaugt“, fordert Kirchler Selbstvertrauen, Konzentration und jene Effektivität, die speziell in Ried fehlte. Wenn heute im Tivoli abgepfiffen wird, soll die bislang schlechteste Heimmannschaft die Serie des schlechtesten Auswärtsteams prolongiert haben.
Das Rezept klingt einfach. „Sowohl im eigenen als auch im gegnerischen Strafraum hellwach sein“, weiß Abwehrchef Martin Svejnoha, wovon er spricht. Erstens von der schwachen Vorstellung im Innviertel, zweitens von seiner Erfahrung im Abstiegskampf. „Mit Viktoria Pilsen bin ich zweimal abgestiegen. Einen Hattrick brauche ich nicht.“
Im schwarzgrünen Mittelfeld soll bzw. muss einer für Ordnung sorgen, der gegen Ried gesperrt war – der Kapitän ist wieder an Bord und liefert auch gleich eine klare Ansage: „In unserer Lage müssen Punkte her, am besten drei gegen Mattersburg, die wir ja in dieser Saison schon zweimal geschlagen haben.“ Im Abstiegskampf setzt Tomas Abraham auf die Admira: „Für Mattersburg und Wr. Neustadt ist das nichts Neues, für uns und erst recht die Admira in dieser extremen Situation schon.“
Der 33-jährige Tscheche ersetzt im zentralen Wacker-Mittelfeld den gesperrten Simon Piesinger. Für Thomas Bergmann, der nach einer Meniskusoperation mehrere Wochen pausieren muss, wird U21-Teamspieler Christian Schilling auf der rechten Seite verteidigen. Marco Kofler ist mit einer Hüftprellung fraglich. Bei Mattersburg fehlt neben den Langzeitverletzten Lukas Rath, Dominik Doleschal und Nedeljko Malic auch der gesperrte Alois Höller. Die Burgenländer präsentierten sich auswärts in dieser Saison wieder von der harmlosen Seite. Aktuell halten sie bei einem Sieg, zwei Remis und sieben Niederlagen. Seit dem 1:0 beim WAC am 18. August hat der SVM in sieben Auswärtsspielen auch nur drei Tore erzielt. Allerdings liest sich die Heimbilanz der Tiroler mit sieben Niederlagen in zehn Partien ähnlich desaströs.
„Die Innsbrucker stehen praktisch mit dem Rücken zur Wand und werden sicherlich alles geben. Kein Einziger darf nur annähernd daran denken, dass wir hier locker punkten werden“, erklärte Trainer Franz Lederer vor der Busfahrt Richtung Westen. Was Trainerkollege Kirchler nur bestätigen konnte: „In solchen Spielen geht‘s um die Existenz. Da muss einfach Zählbares her.“