Masernalarm: Arzt warnt vor Ausbreitung
Von Thomas Hörmann...
Von Thomas Hörmann
Kitzbühel –Der Primar der Kinder- und Jugendabteilung des Krankenhauses St. Johann, Franz-Martin Fink, schlägt Alarm: „Wir haben in Kitzbühel frische Masern-Erkrankungen. Vorerst sind‘s Einzelfälle. Es ist aber zu befürchten, dass weitere Erkrankungen folgen.“
Konkret sind‘s derzeit vier, vielleicht sogar fünf Masernfälle in Kitzbühel. Die Patienten sind durchwegs Kinder und Jugendliche, zwischen sieben und 19 Jahre alt. „Die Erkrankten besuchen verschiedene Schulen.“
Fink empfiehlt, den Impfschutz aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen bis 45 Jahre prüfen zu lassen. Und wer nicht geimpft ist, „sollte das schleunigst nachholen“, erklärt der Primar.
Nicht nur aus eigenem Interesse, sondern auch aus Rücksicht: „Es gibt Menschen, die auf den Impfschutz verzichten müssen“, gibt Fink zu Bedenken. Menschen, die ohnehin ein deutlich höheres Komplikationsrisiko im Fall einer Masernerkrankung haben – Säuglinge und Schwangere beispielsweise. Aber auch HIV-Infizierte oder Krebspatienten.
Masern sind auch für Menschen außerhalb dieser Risikogruppen keinesfalls ungefährlich. Die Todesrate bei den jüngsten Epidemien in der westlichen Welt lag teils bei einem Promille – jeder Tausendste starb an Masern.
Außerdem droht Erkrankten die nicht behandelbare Masernenzephalitis – jeder vierte Patient stirbt, jeder dritte Überlebende erleidet einen irreversiblen Hirnschaden. Besonders gefährdet sind Kinder unter zwei Jahren.
Der Impfstoff ist kostenlos. Komplikationen sind äußerst selten und fast ausnahmslos heilbar.