Die Streitpunkte bei den Atom-Gesprächen mit dem Iran
Seit Jahren streiten Teheran und die internationale Gemeinschaft über das iranische Atomprogramm. Die unterschiedlichen Ziele bei den Verhandlungen:
Das will die internationale Gemeinschaft:
Die 5+1-Gruppe (die Vetomächte des UN-Sicherheitsrats USA, China, Russland, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland) verdächtigt den Iran, am Bau der Atombombe zu arbeiten. Die zentralen Forderungen der Gruppe sind ein Stopp der Urananreicherung im Land und eine bessere Kooperation Teherans mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Im Gegenzug wird wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit angeboten. Weil der Iran die Bedingungen nicht erfüllte, verhängte der UN-Sicherheitsrat mehrfach Sanktionen. Für weiteres Misstrauen sorgt die zweite Urananreicherungsanlage in Fordo bei Ghom. Das lange geheime Projekt hatte der Iran im September 2009 bekanntgemacht.
Das will die IAEA:
Als Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrags ist der Iran verpflichtet, mit der IAEA ein Überwachungsabkommen auszuhandeln. Dazu gehören Kontrollen durch Inspekteure in seinen Atomanlagen. Die Behörde will zudem frühzeitig über neue Nuklearprojekte informiert werden. Die IAEA fordert die Einhaltung der Verpflichtungen. Im November 2011 veröffentlichte die IAEA einen Bericht, wonach der Iran an der Entwicklung der Atombombe gearbeitet hat. Sie fordert von Teheran Aufklärung in einer Reihe offener Punkte. Dazu gehört die Herstellung von Uran-Halbkugeln, die in Waffen verwendet werden. Zudem verlangen die Kontrolleure Informationen zu möglichen Waffenprojekten, die der Iran in der Vergangenheit verfolgt hat und die im Zusammenhang mit Atomwaffen stehen könnten. Dazu gehört die Militäranlage Parchin. Es wird vermutet, dass dort Tests für den Bau von Atomwaffen durchgeführt worden sind. (dpa)