Bei allem Lehrgeld ging die Rechnung trotzdem auf
Nach einem 2:5 gegen Znojmo ist das Haie-Spiel in der Erste Bank Eishockeyliga aus. Die Oberhaus-Rückkehr war dennoch ein Volltreffer.
Von Alex Gruber
Innsbruck –Die Haie widerlegten in ihrer Comeback-Saison die These, dass nur Erfolg sexy macht. Schon das Mitschwimmen, zuweilen auch ordentliche Abtauchen gegen die übermächtige Konkurrenz in der Erste Bank Eishockeyliga machten den heimischen Fans weit mehr Spaß als jeder noch so schöne Kantersieg in der Nationalliga. Knapp 50.000 Zuseher passierten bei den 27 Heimspielen (22 im Grunddurchgang, fünf in der Qualifikationsrunde) in der EBEL die Tore in der Tiwag-Arena. Eine Zahl, die belegt, dass der Aufstieg goldrichtig war.
Dass man sich vom Nationalliga-Titel nichts kaufen kann, war schon beim Saisonstart am 7. September klar gewesen. Da legten die Haie vor 2700 Fans mit einer begeisternden Vorstellung und knappen 2:3-Niederlage gegen die Graz 99ers los. Zwei Tage später schrammte man auch gegen Mitaufsteiger Dornbirn (5:6 nach Verlängerung) am ersten Heimsieg vorbei, der am 20. Oktober im Penaltyschießen (6:5) über Znojmo glücken sollte. Einer der spärlichen Momente, bei dem beide Zähler in der heimischen Arena bleiben sollte. Zwei Heimsiege gegen Laibach fuhr die Truppe von Danny Naud noch ein, das Publikum honorierte aber Tiroler Weg und Leidenschaft. Da wurden selbst dicke November-Schlappen wie gegen die Vienna Capitals (0:8) und Fehervar (0:9) vergessen. „Jeder Fehler wird sofort bestraft“, kam es den Cracks x-fach über die Lippen. Das stetige Messen mit den Besten machte (fast) alles wett.
Dass man auswärts nicht stürmen soll, lernten die Innsbrucker gleich mit einer 0:9-Niederlage in Salzburg kennen. Dafür gab‘s beim NHL-Duell zwischen Andi Nödl und Thomas Vanek in Graz (7. Oktober) den ersten Saisonsieg auf fremden Eis. Sieben Auswärtserfolge lagen letztlich über der Heimbilanz.
Die Rückkehr ins Eishockey-Oberhaus war insgesamt „sensationell“, wie Kapitän Patti Mössmer vor dem Anpfiff gegen Znojmo meinte. Gestern war der Ofen aber endgültig aus, die Widerstandskraft – mit dem Urlaub im Hinterkopf – gebrochen. Ein Abgang eher mit Schweigepflicht.
Dass man nach einem 3:2-Auftaktsieg in der Quali-Runde in Znojmo kurz vom Playoff träumte, war jener Silberstreif, den sich ein krasser Außenseiter am Horizont wohl schaffen muss. Bei allen Niederlagen und Lehrgeld, das man zahlen musste, war die Rückkehr in die Erstklassigkeit aber ein Gewinn.