Mali-Intervention

Blutigste Gefechte seit Beginn der Militäraktion in Mali: Dutzende Tote

Sechs Wochen nach Beginn der französischen Militäraktion ist es am Freitag in Mali zu den bislang blutigsten Gefechte gekommen. Fast 80 Menschen starben.

N‘Djamena/Bamako/Washington - Bei den blutigsten Gefechten seit Beginn der französischen Armee-Intervention im westafrikanischen Staat Mali vor sechs Wochen sind am Freitag 13 Soldaten aus dem Tschad ums Leben gekommen. Nach Angaben der tschadischen Armee gab es aufseiten der Rebellen bei den Kämpfen im gebirgigen Norden des Landes nahe der Grenze zu Algerien 65 Tote.

Frankreich hatte zuvor erklärt, trotz der jüngsten Angriffe von Rebellen im März wie geplant mit dem Abzug seiner Truppen aus Mali zu beginnen. Dann sollen die Soldaten aus benachbarten Ländern - darunter 2000 aus Tschad - die Kontrolle übernehmen.

USA schicken Drohnen und Soldaten

Zur Unterstützung der französischen Truppen in Mali haben die USA mehrere unbemannte Flugzeuge im benachbarten Niger stationiert. Wie ein Regierungsbeamter in Washington am Freitag mitteilte, befinden sich die Drohnen vom Typ Predator auf einem Militärstützpunkt der nigrischen Hauptstadt Niamey, wo etwa hundert Soldaten der US-Luftwaffe stationiert sind. Die Drohnen sollen demnach das Konfliktgebiet in Mali überwachen.

Zuvor hatte Präsident Barack Obama dem Kongress mitgeteilt, weitere 40 US-Soldaten seien im Niger eingetroffen, um die französischen Einheiten in Mali mit Aufklärungsarbeiten zu unterstützen. Den Behörden zufolge sind die Drohnen unbewaffnet und sollen nur dazu eingesetzt werden, Stellungen islamistischer Rebellen in Mali auszukundschaften.

Militäraktion seit Mitte Jänner

Nach einem Militärputsch im März vergangenen Jahres hatten die von Tuareg dominierte Befreiungsbewegung MNLA und islamistische Gruppen den Norden Malis erobert. Wenige Monate später unterlagen die Tuareg-Kämpfer einer Koalition islamistischer Gruppen. Seit Mitte Jänner geht die französische Armee mit etwa 4000 Soldaten in der ehemaligen Kolonie auf Bitten der malischen Führung gemeinsam mit den Soldaten der Militärregierung gegen die Rebellen vor.

Sie sollen den Vormarsch islamischer Kämpfer auf die Hauptstadt Bamako im Süden stoppen. Französische Truppen vertrieben die Islamisten aus den großen Städten im Norden.Der Norden Malis birgt Uranvorkommen, ist aber auch reich an Bodenschätzen wie Öl, Gold und Phosphat. (APA/Reuters/AFP)

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