Kärntner Fleischer gab bewusste Verwendung von Pferdefleisch zu
„Niemand hätte gern Pferdefleisch gegessen“, daher habe der Mann die Verwendung verheimlicht. Der Anwalt des Fleischers erklärte, sein Mandant habe die Qualität seiner Würste verbessern wollen.
Klagenfurt/Wolfsberg - Ein Kärntner Fleischereiunternehmer, der Würste mit nicht deklariertem Pferdefleisch produziert und verkauft hat, hat am Samstag bei der Polizei ein Geständnis abgelegt. Dies berichteten der ORF und die „Kleine Zeitung“ am Samstag online. Der Fleischer gab zu, seit eineinhalb Jahren Pferdefleisch aus der Steiermark und aus Deutschland verwendet zu haben. Dies tat er - so sein Anwalt Franz Großmann zur APA - um die Qualität und den Geschmack der Würste zu verbessern. Zum Vorwurf des Betrugs ist der Fleischer nicht geständig.
„Niemand hätte gern Pferdefleisch gegessen“, so Großmann. Daher verschwieg sein Mandant die Verwendung der Fleischsorte auf der Verpackung. Es handelte sich jedoch um „qualitativ hochwertiges Fleisch“, daher sei den Konsumenten kein Schaden entstanden, ist der Anwalt überzeugt. Sein Mandant müsse sich allerdings vorwerfen lassen, die Konsumenten getäuscht zu haben.
Die Staatsanwaltschaft prüft, welcher Tatbestand in dem Fall erfüllt sein könnte. Für Gabriele Lutschounig drängt sich etwa der Tatbestand des schweren gewerbsmäßigen Betrugs auf. Ob der Verdächtige dazu geständig ist, oder lediglich zugegeben hat, das Fleisch verwendet und nicht deklariert zu haben, konnte die Staatsanwältin nicht sagen. „Die Aussage liegt mir noch nicht vor.“ Auf schweren gewerbsmäßigen Betrug stehen ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe
Anwalt Großmann: „Von Betrug kann nach unserer Ansicht keine Rede sein.“ Dafür hätte minderwertiges Fleisch verwendet werden müssen, oder sein Mandant einen erheblichen Kostenvorteil haben müssen - was alles nicht zutreffe. (APA)