Neue Massenproteste in Bulgarien - Präsident sicherte Dialog zu
Vor einer Großkundgebung in der Hauptstadt übergaben ihre Vertreter dem Staatschef Forderungen für ein „neues politisches System“. Plewneliew lud ihre Vertreter für Gespräche ein.
Sofia - Bulgariens Staatspräsident Rossen Plewneliew hat den Demonstranten in dem EU-Land einen Dialog bei der Lösung der politischen Krise zugesichert. „Wir werden noch in der kommenden Woche zusammenarbeiten“, sagte Plewneliew am Sonntag zu mehreren Hundert Aktivisten vor dem Energieministerium in Sofia.
Zehntausende Bulgaren protestierten erneut in mehreren Städten gegen die Armut und die ausländischen „Monopole“. In einer groß angelegten Aktion in der Schwarzmeerstadt Warna richtete sich die Wut der Menschen wieder gegen den regionalen Stromanbieter Energo-Pro aus Tschechien. Eine Hauptforderung sei die Verstaatlichung aller Strombetreiber, berichteten Aktivisten auf Twitter. Auch verlangten die Demonstranten die Erneuerung des politischen System.
Vor der Zentralbank in Sofia gab es eine Aktion gegen die Banken, die in Bulgarien vor allem Geldinstituten aus dem Ausland gehören. Den Protesten schloss sich auch die nationalistische Partei WMRO an. Zum ersten Mal demonstrierten in Sofia Studenten und Roma. Wichtige Boulevards wurden blockiert. Alle Proteste in der Hauptstadt sollen in eine Großkundgebung im Zentrum übergehen. (APA/dpa)