Ganztagsschule nicht erwünscht

Von Catharina Oblasser...

Von Catharina Oblasser

Lienz –Jetzt ist es fix: Die Ganztagsklasse mit verschränktem Unterricht, die am Lienzer Gymnasium im Herbst hätte kommen sollen, wird es nicht geben. Bis zum 1. März hatten Eltern Gelegenheit gehabt, ihr Kind für das neue Modell anzumelden, das Unterricht, Freizeit, selbstständiges und betreute­s Lernen über den ganzen Tag verteilt.

Doch das Interesse ist viel zu gering, schildert Direktorin Ursula Strobl. „Wir haben nur vier Anmeldungen. Offensichtlich gibt es bei uns keinen Bedarf dafür.“ Um mit einer ersten Klasse starten zu können, hätten sich mindestens zwanzig Mädchen und Buben für die Ganztagsschul­e finden müssen. Warum das Angebot auf so wenig Begeisterung stößt, kann Strobl nur vermuten: „Es hängt vielleicht damit zusammen, dass bei uns sehr viele Kinder die Musikschule besuchen. Das wäre wahrscheinlich schwierig zu vereinbaren, wenn jeden Tag bis 16.20 Uhr Schule ist.“ Ähnlich sei es bei Schülerinnen und Schülern, die bei einem Sportverein aktiv sind. Ob es das Ganztagsangebot in den nächsten Jahren wieder geben wird, kann die Direktorin noch nicht sagen. „Das werden wir sehen.“

Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik findet es „schade, dass daraus nichts geworden ist“. Sie ist trotzdem überzeugt, dass es Angebote für verschränkten Ganztagsunterricht geben muss. „Das muss von unten nach oben wachsen. Deshalb wollen wir bald in einer Volksschule damit beginnen.“