Verprügelt und gefesselt: Söldener Hotelier im Schlaf überfallen
Das Schlafzimmer eines Hoteliers war Schauplatz eines brutalen Überfalls in Sölden: Der Wirt wurde verprügelt und gefesselt.
Von Thomas Hörmann
Innsbruck –Der Albtraum begann erst mit dem Erwachen: In der Nacht zum Montag wurde ein Hotelier in Sölden Opfer eines ungewöhnlich brutalen Überfalls.
Zwei mit Sturmhauben oder Strümpfen maskierte Männer drangen in das unversperrte Hotelgebäude ein und schlichen sich ins Schlafzimmer des 59-jährigen Wirts: „Das Opfer hat bereits geschlafen, als die Täter ohne Vorwarnung auf den Mann einprügelten“, schildert Christoph Hundertpfund, stellvertretender Chef des Landeskriminalamtes. Aber es kam noch schlimmer: „Die Männer fesselten den Hotelier an den Händen und Füßen, außerdem wurde der Mann geknebelt“, so Hundertpfund weiter.
Dann wandten sich die Räuber dem eigentlichen Grund für den Überfall zu: den beiden Möbeltresoren, die im Schlafzimmer standen. Massive Panzerschränke – „der größere wiegt an die 130 Kilo und ist einen Meter hoch, der kleinere ist 60 Zentimeter breit und 80 hoch“, beschreibt der Kriminalist die beiden Beutestücke, die durch das Fenster ins Freie gebracht und mit einem unbekannten Fahrzeug abtransportiert wurden.
Der genaue Zeitpunkt für den Überfall ist unklar. Fest steht nur, dass der gefesselte und geknebelte Hotelier um 2.45 Uhr Gäste auf sich aufmerksam machen konnte. Die Urlauber befreiten den 59-Jährigen und alarmierten die Polizei. Wie lange der Wirt auf Hilfe warten musste, kann er nicht abschätzen. „Dem Opfer fehlt das Zeitgefühl“, erklärt der Kriminalbeamte: „Der Überfall fand wohl nach Mitternacht statt. Wir haben nach der Alarmierung sofort eine Fahndung eingeleitet, bisher aber ohne Ergebnis.“
Über die Räuber selbst ist kaum etwas bekannt: Ihre Gesichtszüge verbargen Masken, sie trugen dunkle Kleidung. Und sie verloren kein einziges Wort, „der Überfall ging stumm über die Bühne“, nennt Hundertpfund eine weitere Besonderheit. Entsprechend können auch keine Rückschlüsse bezüglich Dialekt, Akzent etc. gezogen werden.
Der Hotelier hat durch die brutalen Attacken vorwiegend Kopfverletzungen erlitten. Die Blessuren mussten ärztlich versorgt werden. Aber weit schlimmer dürften der Schock und das Trauma sein, die die Räuber beim 59-Jährigen durch den nächtlichen Überfall verursacht haben.