Fische und heimische Kunst im Blick

Das Lienzer Museum Schloss Bruck lockt heuer zur Sonderausstellung „Fischgerichte – Fischgeschichte“. In den Räumen der ehemaligen archäologischen Schau werden Werke von Franz Walchegger und Hermann Pedit gezeigt.

Von Claudia Funder

Lienz –Beschaulich und ruhig steht es da, das altehrwürdige Schloss, im Winter scheint es fast wie in einem Dornröschenschlaf. Doch hinter den dicken Mauern wird bereits eifrig geplant. Denn man hat sich viel vorgenommen.

Rund 1,3 Mio. Euro von Land, Bund und Stadt fließen in den kommenden Jahren in Umbau, Adaptierung und Renovierung von Schloss Bruck. In Angriff genommen werden etwa die sanierungsbedürftige innere und äußere Westfassade und der Turm, der massive Wasserschäden aufweist. Der Boden des Rittersaals wird auf ursprüngliches Niveau gesenkt, ein Stiegenaufgang überbaut und die Fresken der Schlosskapelle werden erneut befundet.

Die ersten Schritte betreffen allerdings die fünf Räume im Westtrakt des historischen Baus, in denen lange Zeit Exponate der archäologischen Abteilung präsentiert wurden. Diese fanden im Vorjahr als Dauerleihgabe im Museum Aguntum eine neue Bleibe. Mit den langfristig frei gewordenen Räumlichkeiten im Ausmaß von rund 130 m² ergaben sich völlig neue Möglichkeiten der Nutzung.

Als Pendant zu den Werken von Albin Egger-Lienz soll im Westtrakt hinkünftig vorwiegend moderne und zeitgenössische Kunst präsentiert werden. Der Startschuss falle, betont Museumsleiterin Silvia Ebner, am 20. Juni um 19 Uhr mit der Eröffnung der Schau mit Werken Franz Walcheggers anlässlich seines 100. Geburtstages. Kuratorin der bis 4. August laufenden Ausstellung ist Eleonora Bliem-Scolari, die an diesem Abend ihre Publikation über den Künstler präsentieren wird.

Ab 15. August um 19 Uhr steht ein imposanter Querschnitt des Schaffens eines weiteren großen Meisters im Mittelpunkt: Der Lienzer Künstler Hermann Pedit schuf eine Vielzahl an Kompositionen aus Farbe und Rhythmus. Anlässlich seines 80. Geburtstages, den er heuer feiert, sind im Westtrakt Exponate aus über sechs Jahrzehnten zu sehen. Kuratoren der Schau sind sein Sohn Gaudens Pedit und Anja Werkl.

Wo in wenigen Monaten die beiden Jubiläumsausstellungen Besucher anlocken sollen, herrscht derzeit jedoch noch Baustelle. „Nächste Woche kommen Restauratoren und Fachleute vom Denkmalamt, um Verprobungen des Mauerwerks durchzuführen und es zu untersuchen“, erklärt Ebner. Zwei Wanddurchbrüche, einer davon zu den anderen Ausstellungsräumen, wurden bereits getätigt. Eine Innenstiege wird abgetragen, Elektroleitungen und ein Holzboden müssen noch verlegt und Hängewände hochgezogen werden.

Bereits vor der Eröffnung des Westtraktes dürfen sich Museumsbesucher auf die diesjährige Sonderausstellung von Schloss Bruck freuen. Unter dem Titel „Fischgerichte – Fischgeschichte“ wird ab 17. Mai ein spannender Einblick in die jahrhundertealte Geschichte der Fischerei in Osttirol gewährt.

Nähere Infos zum vielseitigen Programm von Schloss Bruck gibt es auf der nagelneuen Website www.museum-schlossbruck.at, die heute freigeschaltet werden soll.