Zahlreiche internationale Politiker kondolierten
Zahlreiche internationale Politiker haben den in der Nacht verstorbenen venezolanischen Staatschef Hugo Chavez gewürdigt.
Caracas - Österreichs Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) hat den verstorbenen venezolanischen Staatspräsidenten Hugo Chavez als „streitbaren Staatschef und kontroverse Persönlichkeit“ bezeichnet. Er habe der Politik in Lateinamerika seinen „Stempel aufgedrückt“, so Spindelegger in einer Stellungnahme am Mittwoch.
Spindelegger äußerte seine Hoffnung, dass das südamerikanische Land nach den Neuwahlen, die in 30 Tagen stattfinden sollen, in „politisch ruhigere Gewässer kommt“ und in den Beziehungen mit seinen Nachbarn eine „berechenbare und konstruktive Zusammenarbeit sucht“. Dazu zähle aus Sicht des Vizekanzlers auch das Bemühen um einen konstruktiven Dialog mit den USA. US-Präsident Barack Obama hatte nach dem Tod Chavez‘ bereits sein Interesse an besseren Beziehungen zu dem ölreichen Land bekundet.
Schwedens Außenminister Carl Bildt bezeichnete den „Comandante“ in einer Twitter-Mitteilung am Mittwoch als „charismatischen und starken Führer“. Bildt ließ jedoch auch wissen, dass Chavez‘ Politik Venezuela „mit ernsten wirtschaftlichen Konsequenzen ins Abseits“ führte. In einer weiteren Mitteilung des Ministers hieß es: „Venezuela muss in der gerade begonnenen Post-Chávez-Ära klare und glaubwürdige demokratische Regeln bekommen.“
Putin: „herausragender Anführer“
In einem Kondolenzschreiben würdigte Putin seinen Amtskollegen Chavez als „herausragenden Anführer“. „Er war ein außerordentlicher und starker Mensch, der in die Zukunft blickte und sich selbst stets die höchsten Maßstäbe auferlegte“, schrieb Putin an Vizepräsident und nunmehrigen Interimspräsidenten Nicolas Maduro. Der russische Staatschef lobte zudem Chavez‘ persönlichen Einsatz für die bilateralen Beziehungen. Moskau und Caracas sind enge Partner. Venezuela ist einer der wichtigsten Käufer russischer Waffen.
Auch der britische Außenminister William Hague sprach der Familie Chavez‘ und den trauernden Menschen in Venezuela sein Beileid aus. „In 14 Jahren als Präsident von Venezuela hat er eine bleibendes Erbe in seinem Land und darüber hinaus hinterlassen“, erklärte er.
Hollande: Orientierungen nicht von jedem geteilt
Frankreichs Staatschef Francois Hollande erklärte, dass Chavez als jemand in die Geschichte eingehen werde, der sein Land tief geprägt habe. „Der verstorbene Präsident stand für sein Temperament und für Orientierungen, die nicht von jedem geteilt wurden, aber darüber hinaus für einen nicht zu leugnenden Willen, für Gerechtigkeit und Entwicklung zu kämpfen“, hieß es in einer Mitteilung. Darüber hinaus zeigte sich der Sozialdemokrat überzeugt, dass es Venezuela gelingen werde, die nun folgende schwere Zeit demokratisch und spannungsfrei zu meistern.
Irlands Präsident Michael Higgins betonte, seine Gedanken seien bei den Menschen in Venezuela. Chavez habe in seiner Amtszeit sehr viel erreicht, vor allem für die Entwicklung seines Landes und die Armutsbekämpfung, sagte Higgins.
Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle bezeichnete den Tod Chavez‘ als „tiefen Einschnitt“ für das südamerikanische Land. „Wir empfinden Anteilnahme mit dem Schmerz der Familie des Verstorbenen und der Trauer des venezolanischen Volkes“, erklärte Westerwelle. Er „setze darauf, dass Venezuela nach Tagen der Trauer den Aufbruch in eine neue Zeit schafft“. Das Land habe „ein großes Potenzial, und Demokratie und Freiheit sind der richtige Weg, um dieses Potenzial zu verwirklichen“. (APA/dpa/AFP)