Mäßiger Lawinenwinter, Wind vervielfacht Gefahr
Von Christoph Mair...
Von Christoph Mair
Innsbruck –Schlagartig ließ der heftige Föhnsturm zuletzt die Lawinengefahr ansteigen. Der Wind presst den Schnee zu Triebschneepaketen, die bei geringer Zusatzbelastung als Schneebretter abgehen. Allein am Dienstag starben bei Lawinenabgängen in Tirol und Salzburg drei Menschen, gestern kamen zwei weitere dazu. 17 Menschen sind österreichweit im laufenden Winter Opfer des weißen Todes geworden, neun davon in Tirol. In der ganzen Vorsaison waren es in Österreich 18 Tote.
Gerade nach einer längeren Phase mit relativ sicheren Verhältnissen falle es vielen Menschen oft schwer, auf die Veränderungen zu reagieren. „Ihnen fehlt oft der Bezug zum Wetter“, analysiert Michael Larcher, Bergsportreferent des Oesterreichischen Alpenvereins. Auch für Rudi Mair, Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes, ist auffällig, dass der Großteil der Unfälle mit Wind und den von ihm verursachten, gefährlichen Triebschneeansammlungen zusammenhänge. Kritische Phasen würden sich meist auf ein paar Tage beschränken. Mit 16 Lawinentoten sei der Winter bisher „nicht außergewöhnlich“, sind sich die Experten einig. Die Zahl der Todesopfer liege noch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 25 Toten in Österreich.
Heute dürfte die Lawinengefahr gerade in der Höhe weiterhin verbreitet bei Stufe 3 („erheblich“) liegen, sich dann aber entspannen, rechnet Mair. Larcher appelliert an Tourengeher, die sich mit der Abschätzung der Situation im Gelände schwertun, davor wenigstens die vorhandenen Informationsquellen, allen voran den täglichen Lagebericht, zu nutzen.