Afrikanische Bauern mit Tiroler Know-how

Von Walter Zwicknagl...

Von Walter Zwicknagl

Rotholz –In eine neue Welt starteten im August 2010 vier junge Männer aus Burkina Faso, um an den Landeslehranstalten (LLA) in Rotholz und Imst möglichst viel über die Landwirtschaft in unseren Breiten zu erfahren. Wenn sie im Juli dieses Jahres wieder in ihre afrikanische Heimat zurückkehren, haben sie viel Wissen im Gepäck. Zum Start als Landwirt in Burkina Faso bekommt jeder zehn Hektar Land, ließen die Afrikaner die vielen Zuhörer beim Elterntag der LLA Rotholz wissen. „Wir konnten uns in Tirol schnell einleben“, versicherten Adama Sanou und Oumarou Drabo. In die gleiche Kerbe schlugen Mahomed Diallo und Dieudonne Ouedraogo, die in Imst die Schulbank drückten. Grundbegriffe der deutschen Sprache hatte ihnen in einem Crashkurs Daniela Rummel-Volderauer aus Götzens beigebracht. Sie attestiert den jungen Männern viel Fleiß. „Die Burschen haben das volle Schulprogramm absolviert“, stellt Direktor Josef Norz (LLA Rotholz) fest.

„An die Kälte mussten wir uns erst gewöhnen. Die Kollegen und Lehrer waren in Ordnung. Wir haben nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch Dialekte gelernt“, lacht Adama Sanou. Selbst Praxiswochen auf einer Alm bei Kitzbühel hat er absolviert. An ihrem Fortgang ist vor allem Stephan Prantauer, der Inspektor für das landwirtschaftliche Schulwesen, interessiert. „Da werden wir wohl auch am Aufbau der Existenz der vier Jungbauern in Burkina Faso mithelfen müssen“, sagt er. Bedrückend war für die jungen Männer immer wieder die Ungewissheit, ob ihre Familien und das ganze Dorf genügend Hirse und Mais ernten können, um satt zu werden.