Weltpolitik

„Großteil der Arbeit“ in Mali ist laut Frankreich erledigt

Bei einem Besuch in Bamako sagte der französische Verteidigungsminister Le Drian, dass es nur im Norden des Landes noch zwei Widerstandsgebiete gäbe.

Bamako/Paris - Die französischen Truppen in Mali haben nach den Worten von Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian einen „Großteil der Arbeit“ im Kampf gegen die Islamisten erledigt. Es gebe noch zwei Widerstandsgebiete im Norden des Landes, sagte der Minister während eines Besuchs in Mali am Freitag dem Sender Europe 1. Er bezog sich damit auf die Kämpfe im Ifoghas-Gebirge im Nordosten sowie auf die Region um die Stadt Gao.

Derzeit stünden die Soldaten „praktisch von Angesicht zu Angesicht“ den islamistischen Kämpfern gegenüber, sagte Le Drian. Die Gefechte am Boden seien „extrem hart“. Die Islamisten seien „sehr zahlreich“. Der Minister bestätigte zugleich, dass zwei islamistische Franzosen in Mali festgenommen worden seien. Einer von ihnen war bereits im November festgesetzt worden und wurde am Donnerstag an Frankreich ausgeliefert. Der zweite wurde in den vergangenen Tagen zusammen mit einer kleinen Gruppe Islamisten im Ifoghas-Gebirge festgenommen.

Der französische Verteidigungsminister hatte seine Mali-Reise am Donnerstag mit einem Besuch bei den französischen Soldaten im Norden des Landes begonnen. Er wollte am Freitag den malischen Übergangspräsidenten Dioncounda Traore und dessen Regierungschef Diango Cissoko in der Hauptstadt Bamako treffen, bevor er nach Burkina Faso weiterreisen wollte.

Frankreichs sozialistischer Präsident François Hollande hatte am Donnerstagabend seinem konservativen Vorgänger Nicolas Sarkozy scharf widersprochen, der den Sinn des französischen Mali-Einsatz in Zweifel gezogen hatte. „Wir wollen gegen Terrorismus, Barbarei, Fundamentalismus kämpfen“, hob Hollande in Paris hervor, ohne Sarkozy allerdings beim Namen zu nennen. Malis Präsident habe zudem um den Einsatz gebeten.

Sarkozy hatte den französischen Militäreinsatz zuvor deutlich kritisiert. „Die Regel lautet: Gehe niemals in ein Land, das keine Regierung hat“, zitierte ihn das konservative Magazin „Valeurs actuelles“ am Donnerstag. Demnach sagte Sarkozy weiter: „Was machen wir da? Außer mit 4.000 Mann Putschisten dabei zu helfen zu versuchen, ein Territorium zu kontrollieren, das dreimal so groß ist wie Frankreich?“ (APA/AFP)