CeBIT-Macher ziehen positive Bilanz, Besucherzahl aber rückläufig
Die Zahl der Besucher fiel um zwölf Prozent auf 280.000, wie die Messe am Sonntag mitteilte. Die Organisatoren zogen dennoch eine positive Bilanz.
Hannover - Die weltgrößte Computermesse CeBIT in Deutschland hat heuer erneut deutlich weniger Besucher angezogen, aber nach Überzeugung der Veranstalter ihre Qualität verbessert. Die Zahl der Besucher fiel um zwölf Prozent auf 280.000, wie die Messe am Sonntag mitteilte. Die Organisatoren zogen dennoch eine positive Bilanz. Die CeBIT habe an Gewicht gewonnen und sei auf einem guten Weg, ein zukunftsfähiger Magnet für Entscheider aus verschiedenen Branchen zu sein.
„Ich glaube, die CeBIT 2013 hat starke Wachstumsimpulse für unsere Branche gegeben. Vor allem die großen Unternehmen hätten wohl alle die Note 1 oder 1-Minus gegeben“, sagte der Präsident des Branchenverbandes Bitkom, Dieter Kempf, am Samstag. Der CeBIT-Vorstand des Ausrichters Deutsche Messe AG, Frank Pörschmann, betonte, das Ziel „Klasse statt Masse“ sei ohne Frage erreicht worden.
Im Jahr 2011 kamen noch 339.000 Besucher zur CeBIT. Pörschmann und Bitkom-Chef Kempf unterstrichen jedoch, die Dichte an Managern mit Entscheidungsmacht habe ebenso zugenommen wie der Fachbesucheranteil. Es zähle Qualität statt Quantität.
Kempf räumte jedoch auch ein, dass das Messen der Qualität nicht so einfach sei. „Wir täten uns viel leichter, wenn wir uns hier hinstellen könnten und sagen: „400.000 Besucher diesmal, das ist doch ein Wort.“ Es gebe aber klare Zeichen für die inhaltliche Verbesserung. So sei die CeBIT etwa mit ihrem Fokus auf Start-ups jünger geworden und gleichzeitig stärker als früher ein Garant für Geschäftsabschlüsse.
„Entscheider-Dichte hat zugenommen“
IT-Entscheider und Einkaufschefs bräuchten noch immer Plattformen im realen Leben, um Entscheidungen zu treffen. „Dass immer mehr Geschäfte im Internet abgeschlossen werden, macht uns keine Sorgen. Keiner würde ein großes Softwaregeschäft online abschließen“, sagte Kempf. Umso richtiger sei es, dass die CeBIT erfolgreich begonnen habe, ihr Profil als Schnittstelle zwischen IT-Welt und den klassischen Industrien zu schärfen. Dazu zählen etwa Autobau, Energie oder das Gesundheitswesen, die immer stärker auch von Informationstechnologie und Telekommunikation abhängen. In diesem Zusammenwachsen und den damit verbundenen Geschäftschancen sieht die CeBIT ihre Zukunft.
CeBIT-Chef Pörschmann: „Die Entscheider-Dichte hat zugenommen - und diese Quote von Top-Managern ist für mich eins der wichtigsten Kriterien.“ Die Rückmeldungen der Aussteller seien „durchgehend positiv“. Es gebe mehr Fachgespräche als vorher und es gehe häufiger um konkrete Investitionsvorhaben. „Und das ist die Aufgabe der CeBIT - hier Geschäft anzustoßen.“ Besucherzahlen seien im Vergleich dazu weniger wichtig. „Aufgabe der CeBIT ist es in erster Linie, die Interessen der Aussteller zu unterstützen. Das funktioniert gut“, argumentierte Pörschmann.
Mit Blick voraus sagte der Messe-Vorstand: „Wir werden in Zukunft viel mehr junge Start-up-Unternehmen auf der CeBIT sehen.“ Es solle auch mehr Praxisbeispiele mit Anwendungs-Exponaten geben, die zeigen, wie IT anderen Branchen hilft, voranzukommen. Fach-Entscheider sollen besser integriert und beraten werden. Die nächste CeBIT im Jahr 2014 wird vom 11. bis zum 15 März ihre Tore öffnen. (APA/dpa)