Freilassung von UN-Blauhelmen auf Golanhöhen verzögert sich
Die UNO habe mit der syrischen Regierung für Samstagfrüh einen Waffenstillstand vereinbart, damit die 21 UN-Beobachter in Sicherheit gebracht werden könnten. Am Ende des Vormittags habe es jedoch Kämpfe zwischen syrischen Rebellen und Soldaten gegeben. Nach Angaben von Aktivisten seien die Blauhelm-Soldaten frei.
Damaskus - Die Freilassung der auf den Golanhöhen verschleppten UN-Beobachter hat sich am Samstag weiter verzögert. Ein laut der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte vereinbarter Zeitraum für eine Feuerpause verstrich am Samstagvormittag, ohne dass es zu einer Freilassung kam. Der mit den Entführern in Kontakt stehende Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sagte darauf, die Freilassung könne nach Angaben der Rebellen weiter „jederzeit“ erfolgen.
Am Freitag hatte die Beobachtungsstelle erklärt, die UNO habe mit der syrischen Regierung für Samstagvormittag eine Waffenruhe vereinbart, damit die 21 philippinischen UN-Beobachter in Sicherheit gebracht werden könnten. Die Waffenruhe sollte demnach von 10.00 Uhr Ortszeit bis Mittag (09.00 Uhr bis 11.00 Uhr MEZ) gelten, damit die UN-Beobachter im Dorf Dschamla auf den Golanhöhen einer Delegation des Roten Kreuzes und einem UN-Team übergeben werden könnten.
Rahman sagte der Nachrichtenagentur AFP, am frühen Morgen sei die Lage in Jamla ruhig gewesen. Am Ende des Vormittags habe es jedoch Kämpfe zwischen syrischen Rebellen und Soldaten gegeben. Zuvor hätten Aufständische eine Militäreinheit in Aabdin, drei Kilometer südlich von Jamla, angegriffen. Hinter dem Angriff standen demnach Mitglieder der für die Entführung der UN-Beobachter verantwortlichen Jarmuk-Märtyrer-Brigade.
Nach Angaben von Aktivisten seien die festgehaltenen Blauhelm-Soldaten frei. Wie die syrischen Menschenrechtsbeobachter unter Berufung auf eine Quelle im Umfeld der Kidnapper am Samstag mitteilten, wurden die 21 vor allem von den Philippinen stammenden Männer an jordanische Behörden übergeben.
Die UN-Beobachter waren am Mittwoch auf den Golanhöhen von einer bewaffneten Gruppe syrischer Rebellen als Geiseln genommen worden. Die Entführer forderten den Rückzug syrischer Regierungstruppen aus der Region Jamla nahe der Waffenstillstandslinie zwischen Israel und Syrien. (APA/AFP)