Frau bleibt nach Lawine im Karwendel vermisst

Gestern wurde die Suche nach einer vermissten 28-Jährigen im Karwendel vorerst abgebrochen. Ihr Freund wurde tot geborgen.

Scharnitz –Ergebnislos endete auch gestern die Suche nach einer 28-jährigen Frau aus dem Landkreis Miesbach in Bayern, die vergangene Woche bei einer Skitour durch das Karwendel von einer Lawine verschüttet worden war. Der 29-jährige Freund der Frau, ebenfalls aus Bayern, wurde bereits am Samstag tot aus einem Lawinenkegel geborgen – die TT berichtete. Am Samstag musste die Suche nach der Frau wegen Schlechtwetters vorerst abgebrochen werden. „Das Problem ist, dass die Suchmannschaften nur mit dem Hubschrauber zum Lawinenkegel gebracht werden können. Das heißt, dass der Einsatz stark vom Wetter abhängig ist“, sagte Polizeisprecher Stefan Eder.

Gestern Vormittag konnten die Retter ihren Einsatz fortsetzen. „Wir haben von sechs Uhr morgens bis fünf Uhr am Nachmittag gesucht“, sagte Einsatzleiter Thomas Lehner. Rund 30 Bergretter aus Scharnitz, Leutasch und Seefeld, vier Hundeführer, drei Alpinpolizisten und ein Hubschrauber des Innenministeriums waren vor Ort. Nach der intensiven Suche habe man sich dazu entschlossen, „die Suche vorerst abzubrechen“, schildert Lehner. „Es ist alles Menschenmögliche getan worden, alle Register wurden gezogen“, erklärt der Einsatzleiter. Gebe es neue Hinweise, würde man die Suche wieder aufnehmen. „Es ist für alle eine sehr schwierige Situation. Unser Mitgefühl gilt in erster Linie den Angehörigen“, sagt Lehner.

Die beiden Deutschen waren am vergangenen Montag mit ihren Skiern zu der mehrtägigen Tour aufgebrochen. Weil sie am Freitag nicht wie vereinbart zurückkehrten, wurden die beiden als vermisst gemeldet. Am Mittwoch verwendeten die beiden das Handy zum letzten Mal. Bei einem Suchflug des Innenministeriums wurde dann ein Rucksack gefunden. Der 29-jährige Mann konnte nur noch tot geborgen werden.

In Hochfügen ging gestern kurz nach elf Uhr vormittags ebenfalls eine Lawine nieder. Laut Angaben der Polizei konnte eine Frau, die teilverschüttet war, von den Einsatzkräften rasch unverletzt geborgen werden. Am Nachmittag schloss die Polizei bereits aus, dass sich noch weitere Personen unter der Lawine befinden. (kaz)