Bronze zauberte ein Lächeln zurück in Hypos Gesichter

Nach sechs abgewehrten Matchbällen holten Hypos Volleyballer beim MEVZA-Final-Four-Turnier Bronze. Probleme bestehen, aber die Moral lebt.

Von Alex Gruber

Innsbruck –Der Manager (Hannes Kronthaler) schwieg vor dem kleinen Finale. Dabei könnte er über Erfolge parlieren, die andere in seiner Domäne nie erreicht hätten bzw. nie erreichen werden. Viermal in Serie feierte das Hypo Tirol Volleyballteam den österreichischen Meistertitel, siebenmal zog das Tiroler Vorzeige-Unternehmen unterm Netz in die Volleyball Champions League ein. Extraklasse!

Gestern Mittag konnte man sich von der glorreichen Vergangenheit klarerweise nichts kaufen. Die 1:3-Niederlage im Halbfinale des MEVZA-Final-Four-Tuniers in Bratislava war nach dem 1:3 in Wien im zweiten Viertelfinal-Match der Austrian Volley League der nächste Dämpfer. „Wir kämpfen momentan mit uns selbst. Es ist uns das Gleiche wie auch schon in Wien passiert, und mit dieser Situation müssen wir jetzt kämpfen und sie so schnell wie möglich in den Griff bekommen. Unser Kader ist momentan so, wie er ist, und damit müssen wir arbeiten und gewinnen“, stellte Headcoach Stefan Chrtiansky klar.

Hypos ersatzgeschwächte Hünen sind zur Stunde aber auch unter Schutz zu stellen. Und die Hoffnung, dass die Langzeitverletzten Daniel Gavan und Alexander Berger bald wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte aufs Parkett zurückkehren, ist für die laufende Viertelfinal-Serie nicht gerade groß. Stammaufspieler Claudio Carletti (rekonvaleszent) und Mittelblocker Pedro Frances (Kreuzbandriss) können nur Daumen drücken. Viel Potenzial sitzt gegenwärtig nur auf der Tribüne.

„Die 13 hinten bringt uns in diesem Jahr kein Glück. Die erste Titelverteidigung müssen wir abhaken, den österreichischen Meistertitel können wir aber immer noch erreichen“, sprach Headcoach Stefan Chrtiansky, noch ehe gestern das kleine Finale gegen Bratislava angepfiffen wurde. Nicht nur ein Stück weit wurde da bei den Überlegungen im Vorfeld zunächst aufs Resultat gepfiffen. Diagonalangreifer Ronald Jimenez sollte geschont werden, um im dritten und vorentscheidenden Viertelfinal-Match gegen die Wiener hotVolleys (Mittwoch, 19 Uhr/USI-Halle) wieder richtig scharf zu sein. Ein kluger Haushaltsplan stand vorab an erster Stelle.

Das Match um Platz drei brachte dann aber eine gewaltige Moralinjektion: Jimenez-Vertreter David Szabo avancierte in einem echten Volleyballkrimi zum Matchwinner. Beim Stand von 9:14 im fünften Satz hämmerte er eine Serviceserie bis zum 14:14 durch. „Unglaublich, die Mannschaft, alle Spieler, die dafür gekämpft haben, haben eine sensationelle Moral gezeigt. Eine schöne Sache für uns alle“, strahlte Chrtiansky.