Adam Scott gewann als erster Australier US Masters in Augusta
Der 32-Jährige setzte sich im Play-off gegen den Argentinier Angel Cabrera durch. Golf-Superstar Tiger Woods wurde Vierter.
Augusta - Achtmal hatten australische Golfprofis beim Masters in Augusta mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen müssen, bei der 77. Auflage brach Adam Scott den Bann. Der 32-Jährige holte sich am Sonntag als erster Spieler aus „Down Under“ den Sieg im ersten Major-Turnier der Saison, nachdem er selbst zuletzt 2011 den Ehrenplatz belegt hatte.
Scott setzte sich am zweiten Loch des Stechens gegen den Argentinier Angel Cabrera (Gewinner 2009) durch, der für die vier Runden zuvor ebenfalls 279 Schläge (9 unter Par) benötigt hatte. Vierfach-Sieger Tiger Woods wurde mit vier Schlägen Rückstand Vierter. „Es ist unglaublich, in dieser Position zu sein“, sagte Scott, nachdem ihm Vorjahrssieger Bubba Watson ins grüne Sieger-Jackett geholfen hatte. „Es ist eine Ehre.“
Für Scott war es der erste Titelgewinn in einem der vier großen Turniere und eine große Erleichterung, nachdem er bei den British Open im Vorjahr am Schlusstag einen Vorsprung von vier Schlägen verspielt hatte und ebenfalls Zweiter geworden war. Im Augusta National wurde der seit seinem ersten Sieg 2001 in Südafrika als Nachfolger von Greg Norman gehandelte Profi den hohen Erwartungen vollauf gerecht.
Er durfte nach einem Birdie mit seinem langen Putter aus viereinhalb Metern jubeln, nachdem Cabrera zuvor aus fünfeinhalb Metern knapp gescheitert war. „So ist Golf“, sagte der 43-jährige Cabrera. „Ich hätte schon am 18. Loch gewinnen können, aber er ist ein würdiger Sieger.“
Scott erhielt einen Scheck über 1,44 Millionen Dollar und freute sich, dass ausgerechnet er geschafft hatte, was etwa Greg Norman nie gelungen war. Der „weiße Hai“ war in Augusta dreimal Zweiter, zuletzt 1996, als auch ein Vorsprung von sechs Schlägen vor der Schlussrunde nicht ausreichte. „Er hat eine ganze Generation von Golfern in Australien inspiriert, ein Teil des Erfolgs gehört definitiv ihm“, sagte Scott über sein Vorbild. „Wir werden das bei einem Bier in Ruhe besprechen.“
Halbzeit-Spitzenreiter Jason Day, ein weiterer Australier, beendete das Masters nach einem verregneten Sonntag an dritter Stelle, zwei Schläge hinter dem Spitzenduo und zwei vor Tiger Woods. Der Weltranglisten-Erste, der auf der zweiten Runde wegen eines Regelverstoßes zwei Strafschläge erhalten hatte, aber einer eigentlich möglichen Disqualifikation entgangen war, schaffte als Vierter ein weiteres Spitzenergebnis beim Masters.
Seit seinem bisher letzten Sieg in Augusta 2005 war Woods dort mit einer Ausnahme nie schlechter als Sechster, auf den 15. Major-Titel seiner Karriere muss der 37-Jährige aber weiterhin warten. Sein Versuch, erstmals seit 2008 ein Major zu gewinnen, endete am Sonntag mit Bogeys am 5. und 7. Loch. „Ich hatte meine Möglichkeiten und habe das Gefühl, dass ich wirklich gut gespielt habe. So gut wie das ganze bisherige Jahr. Das ist ein gutes Zeichen“, betonte der US-Amerikaner nach seinem elften Top-5-Resultat beim Masters.
Der als Co-Favorit gehandelte Nordire Rory McIlroy hatte seine Chance mit einer 79er-Runde am Samstag vergeben und landete an der 25. Stelle (290 Schläge). Der bisher jüngste Masters-Teilnehmer, der 14-jährige Chinese Guan Tianlang, beendete das Turnier als 58. (300) und erhielt den Silver Cup für den besten Amateur. (APA)