Thema Sport und die Politik von der linken in die rechte Tasche
Bei den Landtagswahlen spielt das Thema Sport nur eine untergeordnete Rolle. Womit die wahlwerbenden Listen bei den Tirolern punkten wollen:
Von Florian Madl
Innsbruck – Sport findet im Rahmen der Landtagswahl-Kampagnen kaum Erwähnung, damit identifizieren kann sich nach einer Umfrage aber jede der elf Listen. Doch der hohe Grad der Sportaktivität innerhalb der Bevölkerung deckt sich nicht mit der Qualität der Strukturen im Land. Die Willensbekundungen der Parteien gehen nur am Rande auf die wichtigste Nebensache im Sportland Nummer eins ein, das ausgelobte Parteiprogramm spiegelt nach Meinung der TiSport (Vereinigung der Fachverbände) dessen Bedeutung nur unzureichend wider. Sport werde bestenfalls erwähnt, bisweilen nur im Kontext mit Gesundheitsförderung.
Viele Probleme sind hausgemacht, sie legen sich dem Feinstaub-Schleier gleich über das Land. Dabei stellen die 207.000 Mitglieder der 1850 Sportvereine (knapp 50 Fachverbände) bei der anstehenden Landtagswahl mehr als nur ein Zünglein an der Waage dar, die Armee der 13.500 Ehrenamtlichen ebenso. Hauptkritikpunkte:
Infrastruktur: Seit zwei Jahren existiert ein Sportstätten-Strategieplan 2020, der den Bedarf im Land aufdeckt. Doch allein die Olympiaworld (Dachmarke für Bobbahn, Eisring, Tivoli etc./je zur Hälfte im Eigentum von Stadt und Land) steht für die Uneinigkeit, das weiß auch Landeshauptmann Günther Platter angesichts des Subventionskarussells: „Im Prinzip fließt alles wieder zusammen. Die Frage ist nur: Was ist in der linken, was in der rechten Tasche?“ Wann wird das politisch von nahezu allen Partei geforderte kostenlose Zur-Verfügung-Stellen umgesetzt?
Spitzensportförderung: Den FC Wacker Innsbruck wollte man im Jubiläumsjahr mehrheitlich nicht im Stich lassen, schließlich sei Spitzensport „Ansporn für die Jugend“. Doch da (Wacker) wie dort (HCI) werden professionelle Strukturen gefordert, dazu beitragen könnte eine Zusammenführung der Sportförderung (Tirol-Werbung, Tourismusförderungsfonds etc.).
Offene Fragen, viele Forderungen, und eine davon scheint vorerst nicht in Erfüllung zu gehen: die Entpolitisierung des Sports.