Brücke der Hilfsbereitschaft reicht bis nach Rumänien
Seit 2006 gibt es das Projekt „Brücken bauen“ der NMS Hippach. Heuer wurden drei Lkw-Ladungen an Hilfsgütern für Satu Mare gesammelt.
Von Michael Mader
Schwendau, Hippach –Die Welle der Hilfsbereitschaft im Zillertal war wieder einmal riesengroß: Rund 300 Kubikmeter an Hilfsgütern sind im Zuge der Rumänienhilfe abgegeben worden. Von einer Großlieferung sehr gut erhaltener Rollstühle und Gehhilfen über Fahrräder bis hin zu Kleidern und Kleinmöbeln wurde alles Mögliche angeliefert. Am Wochenende haben ca. 60 Helfer und auch viele Schüler mitgeholfen, die Hilfsgütern auf drei Lkw zu verladen. Mittlerweile sind diese nach rund 16-stündiger Fahrt bereits am Zielort angekommen.
Ein Großteil der Waren ist noch in einem sehr guten Zustand. Diese kommen dann in drei große Zentrallager in Rumänien, wo sie sortiert, gereinigt und wenn nötig repariert werden. Ein Teil wird Bedürftigen kostenlos zur Verfügung gestellt, ein Teil kommt in die vielen Einrichtungen der Caritas in Rumänien und der Rest wird in Secondhandläden verkauft. Wobei der Erlös wiederum der Sozialarbeit zugute kommt. Ohne solche Hilfslieferungen könnte die Caritas in Rumänien gar nicht existieren.
Die Armut in Rumänien ist derzeit so groß wie noch nie, ca. drei Millionen Menschen leben unter der Armutsgrenze. Es trifft vor allem Kinder, alte Menschen, Behinderte und soziale Randgruppen wie Roma und Sinti. Der Staat ist bankrott und die Ärmsten der Armen trifft es dabei ganz besonders hart.
Die Sammelaktion wird bereits seit dem Jahr 2006 durchgeführt. Damals wurde die jährliche Containersammlung mit dem Namen „Brücken bauen“ an der Hauptschule Hippach ins Leben gerufen, weiß Projektkoordinatorin und Lehrerin an der mittlerweile Neuen Mittelschule Hippach, Rita Lechner-Dreier. Alleine von der Schule bzw. den Schülern und Eltern ist die Aktion nicht mehr durchführbar: Die Feuerwehr und die Fundgrube Schwendau sind ein wichtiger Teil des Projekts geworden.
Unterstützt werden unter anderem ein Kinderheim für Straßenkinder, ein Behindertenheim, ein Altenpflegeheim sowie das Haus der Freundschaft mit dem Namen Casa Open Zillertal, in dem alkohol- und drogenabhängige Rumänen ab 14 Jahren betreut werden.
Im Juni reisen einige Zillertaler wieder nach Satu Mare, um die verschiedenen neuen Hilfsprojekte vor Ort anzuschauen und zu entscheiden, wo zukünftig die Aktivitäten am dringendsten benötigt werden.