Wackers Abstiegskampf vermiest Cupschlager gegen Salzburg
Weil der Klassenerhalt oberste Priorität hat, läuft heute ab 20.30 Uhr eine stark veränderte Wacker-Mannschaft im ÖFB-Pokal-Viertelfinale gegen Titelverteidiger Salzburg auf. Verfahren gegen Kirchler eingestellt.
Von Wolfgang Müller
Innsbruck –Das Westderby als Pokalschlager – eigentlich ein echter Saisonhöhepunkt für den FC Wacker, dem das heutige Samsung-Cup-Viertelfinale ab 20.30 Uhr im Tivolistadion allerdings nicht unbedingt gelegen kommt. Denn für den Tabellenletzten hat der Klassenerhalt oberste Priorität. Was nicht heißt, dass man die Bullen heute nicht bis aufs Blut reizen will, aber mit seiner Aufstellung nimmt Roland Kirchler schon Bedacht auf das Meisterschaftsheimspiel am kommenden Samstag gegen Ried: „Der Cup ist der schnellste Weg in einen internationalen Bewerb, aber für uns im Moment halt auch der blödeste. Anders ausgedrückt – was nützt mir der Cupsieg, wenn wir dann in der zweiten Liga sind?“
Kapitän Tomas Abraham fällt mit Knieverletzung ohnehin aus, Dario Dakovic ist noch nicht fit. Im Tor steht Markus Egger, Martin Svejnoha pausiert ebenso wie Daniel Schütz. Auch Roman Wallner wird bei Anpfiff als Joker auf der Bank sitzen. „Siller wird mit Kofler verteidigen, Wörgetter, Fröschl und auch Perstaller sind ein Thema. Es wird eine junge Mannschaft mit vielen Tirolern auflaufen, der ich vertraue und die alles geben wird“, so Kirchler, der mit einer ähnlichen Variante schon in der dritten Runde beim Auswärtssieg in Graz gegen Sturm Erfolg hatte.
„Ein Cupviertelfinale gegen Salzburg ist eine tolle Sache. Wir können ja nur gewinnen. Und ein Sieg wäre die optimale Einstimmung auf die kommenden harten Aufgaben in der Meisterschaft“, freut sich Lukas Hinterseer auf den Pokalschlager. Der Kitzbüheler erzielte in der Südstadt seinen ersten Treffer in der tipp3-Bundesliga und will heute gleich nachlegen.
Kommt für die Tiroler das Cupviertelfinale mitten im ärgsten Tief, wähnt sich Salzburg nach zuletzt zwei Ligasiegen in Folge im Hoch. „Unser Ziel heißt Titelverteidigung und dafür müssen wir Wacker Innsbruck besiegen“, legt Trainer Roger Schmidt die Marschrichtung fest, erinnert aber gleichzeitig an den knappen 3:2-Meisterschaftssieg im Tivoli: „Das war eine sehr enge Angelegenheit und hat uns gezeigt, dass wir alles abrufen müssen, um das Halbfinale zu erreichen.“ Im Bullen-Tor steht Eddie Gustafsson. Der routinierte Schwede hat im Cup seinen Stammplatz. Fehlen wird einzig Hinteregger nach seiner Kopfverletzung sowie das nach seinem Mittelfußknochenbruch im Aufbau befindliche Talent Lazaro.
Verfahren eingestellt – vor dem gestrigen Abschlusstraining hätte sich Wacker-Coach Kirchler via Skype-Konferenzschaltung vor dem Strafsenat wegen seines Platzverweises im Rapid-Heimspiel rechtfertigen sollen. Dazu kam es dann erst gar nicht. „Ich hab‘ nichts anderes erwartet, weil ich ja nichts getan habe“, so Kirchler. Tormanntrainer Walter de Vora wurde wegen unsportlichem Verhalten zu einer Geldstrafe von 400 Euro verdonnert.