Justin Bieber: „Hoffentlich wäre Anne Frank mein Fan gewesen“
Der Popstar sorgt mit dem Eintrag ins Anne-Frank-Gästebuch für Empörung. Viele Facebook-Nutzer kritisierten Biebers Worte als respektlos. Das Anne-Frank-Haus nahm Justin Bieber in Schutz.
Amsterdam - Popstar Justin Bieber (19) sorgt mit einem Gästebuch-Eintrag im Anne-Frank-Haus in Amsterdam für Kritik. Wie das Museum auf seiner Facebook-Seite schrieb, war der kanadische Sänger am Freitag, am Vorabend seines Konzerts in Arnheim, in das Museum gekommen. Ins Gästebuch habe er geschrieben: „Wirklich inspirierend, hierherzukommen. Anne war ein tolles Mädchen. Hoffentlich wäre sie ein Bieber-Fan gewesen.“ Viele Facebook-Nutzer kritisierten Biebers Worte als respektlos. Der Popstar wolle das NS-Opfer für sich vereinnahmen. Ein Nutzer des sozialen Netzwerks bezeichnete die Bemerkung als „dumm und krass“. Ein anderer schrieb: „Heb dir diese Bemerkungen für deine Facebook-Seite auf, Justin. Nicht in ein Gästebuch, das Teil der Geschichte ist.“
Das Anne-Frank-Haus in Amsterdam hat den kanadischen Teenie-Star Justin Bieber nach seinem umstrittenen Eintrag im Gästebuch in Schutz genommen. „Wir denken, dass es etwas ganz Besonderes ist, wenn ein 19-Jähriger das Anne-Frank-Haus besucht“, erklärte Sprecherin Maatje Mostart am Montag. Bieber habe sich stark für das Schicksal des von den Nazis ermordeten jüdischen Mädchens interessiert. Zudem habe er das Museum an einem Freitagabend besichtigt, „an dem er ganz andere Dinge in Amsterdam hätte tun können“. Das sei „wichtiger als all die Aufregung“, erklärte Mostart.
Die in Frankfurt am Main geborene Jüdin Anne Frank (1929-1945) wanderte 1934 mit ihren Eltern in die Niederlande aus und führte später in ihrem Versteck in einem Amsterdamer Hinterhaus von 1942 bis 1944 ein Tagebuch, das zu einem der wichtigsten Zeugnisse des Leidens im Holocaust wurde („Das Tagebuch der Anne Frank“, deutsch 1950). Sie starb Anfang 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen. (APA/dpa)