Gesellschaft

UNO-Friedenstruppe in Mali könnte im Juli Arbeit aufnehmen

Die Resolution dürfte noch in diesem Monat den Sicherheitsrat passieren. Vorraussetzung für die Arbeitsaufnahme ist ein Ende der „schweren Kampfhandlungen.

Bamako – Die geplante Friedenstruppe der Vereinten Nationen für Mali könnte ab dem 1. Juli ihre Arbeit aufnehmen. Voraussetzung für den Beginn der Mission sei aber das Ende von „schweren Kampfhandlungen“ in dem westafrikanischen Land, heißt es in einem Entwurf für eine Resolution des UNO-Sicherheitsrats, den die Nachrichtenagentur AFP am Montag erhielt. Außerdem müsse die Bedrohung durch Terroristen „deutlich“ zurückgegangen sein, damit die Blauhelme nach Mali entsandt werden könnten.

Der Sicherheitsrat könnte über die von Frankreich ausgearbeitete Resolution noch im April abstimmen. Die 15 Mitgliedstaaten des Gremiums wollen sich nach Angaben von UNO-Diplomaten in New York ab Dienstag mit dem Text befassen. „Frankreich will eine Abstimmung vor Ende des Monats, und das scheint machbar“, sagte ein Diplomat. Die UNO-Truppe MINUSMA wird den Planungen zufolge bis zu 11.200 Soldaten sowie knapp 1500 Polizisten umfassen. Die Einheiten sollen vor allem von den afrikanischen Nachbarländern Malis gestellt werden.

Anfang Jänner hatte die französische Armee zur Unterstützung der malischen Truppen einen Einsatz gegen islamistische Kämpfer im Norden des Landes begonnen. Außerdem unterstützen Soldaten aus dem Tschad den Einsatz. Die Islamisten wurden inzwischen aus den wichtigen Städten der Region vertrieben, allerdings sorgen sie mit Guerilla-Attacken weiter für Unruhe. Anfang April starte zudem die EU-Trainingsmission (EUTM) für die malische Armee, an der auch neun österreichische Soldaten teilnehmen.

Die Regierung in Paris hat erklärt, auch nach der Übergabe an die UNO-Truppe mindestens 1.000 Soldaten in Mali zu belassen. Die geplante Resolution soll der französischen Armee erlauben, „alle erforderlichen Mittel“ einzusetzen, um die Blauhelm-Soldaten vor Gefahren zu schützen. Außerdem dürfte Frankreich den Einsatz gegen islamistische Terroristen in der Region fortsetzen. (APA/AFP)

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