„Trick“ zur Ankurbelung des CO2-Zertifikate-Handels abgelehnt
Mit 334 gegen 315 Stimmen wurde die Causa an den entsprechenden Parlamentsausschuss zurückgewiesen.
Straßburg - Das EU-Parlament hat am Dienstag in Straßburg eine von der Kommission gewünschte Verknappung von CO2-Verschmutzungsrechten mit knapper Mehrheit abgewiesen. Mit 334 gegen 315 Stimmen wurde die Causa an den entsprechenden Parlamentsausschuss zurückgewiesen.
Bereits im Vorfeld hatte es kontroverse Debatten über die geplante Reform des Handels mit Verschmutzungsrechten gegeben. Dabei ging es um den Vorschlag der Europäischen Kommission, die Emissionszertifikate angesichts rapide sinkender Preise zu verknappen und damit wieder teurer zu machen. Für diese Reform hatte sich im Europaparlament der federführende Umweltausschuss ausgesprochen. Der Industrieausschuss stimmte hingegen mehrheitlich dagegen. Im Plenum dürfte das Abstimmungsergebnis knapp ausfallen.
Preis für Verschmutzungsrechte sinkt kontinuierlich
Die Unternehmen in der EU müssen für jede Tonne CO2, die sie in die Luft blasen, Zertifikate vorweisen. So sollen sie zu weniger Emissionen und zu energiesparenden Innovationen angehalten werden. Weil der Preis der Verschmutzungsrechte kontinuierlich sinkt, geht diese Rechnung aber nicht auf. Die EU-Kommission hatte daher im November vorgeschlagen, 950 Millionen CO2-Zertifikate erst Jahre später als bisher geplant zu versteigern. So sollen auf dem Markt weniger Scheine gehandelt werden und diese dadurch teurer werden.
Der Preis für die Verschmutzungszertifikate ist zuletzt auf 2,80 Euro gefallen. Erwartet hatte die EU ursprünglich Preise um bis zu 30 Euro. Ein teurerer Preis würde Anreize schaffen, in moderne Technologien zu investieren, mit sehr niedrigen Preisen kann mit einer Verschmutzungstechnologie weiter gefahren werden. (APA)