6,3 Milliarden Euro für Galileo und EGNOS
Die EU ist sich über die Finanzierung von Satellitennavigationssystemen einig.
Brüssel - Die EU ist einig über die Finanzierung der beiden Satellitennavigationssysteme Galileo und EGNOS. Wie der Ministerrat am Mittwoch mitteilte, nahmen die EU-Botschafter am Mittwoch einen entsprechenden Kompromiss mit dem Europaparlament an.
So sind für beide Programme bis 2020 6,3 Milliarden Euro aus dem EU-Budget vorgesehen. Sie sind für den Aufbau von Galileo und für den weiteren Betrieb beider Systeme budgetiert.
Bis zu 100 Millionen Euro sollen jährlich in die Entwicklung von konkreten Anwendungen, Chipsätzen und Empfängern fließen. Die endgültigen Beträge könnten im Zuge der laufenden Verhandlungen zwischen dem EU-Rat und dem Europaparlament über den nächsten Finanzrahmen noch einmal überprüft werden, hieß es.
Als Vorläufer zum europäischen Satellitennavigationssystem „Galileo“ wurde bereits im Oktober 2009 der satellitengestützte europäische Navigations-Ergänzungsdienst EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay Service) in Betrieb genommen. Die beiden ersten Galileo-Satelliten wurden im Oktober 2011 gestartet, die Satelliten 3 und 4 folgten ein Jahr später.
Mit dem Galileo-System will Europa vor Ende 2014 die Vormacht des US-amerikanischen GPS („Global Positioning System“) brechen. Galileo soll weltweit metergenaue Positionsbestimmungen ermöglichen. Autos, Schiffe, Rettungsdienste, aber auch Industrie und Landwirtschaft könnten die Navigation nutzen. Immer wieder brachten Verzögerungen im Zeitplan und höhere Kosten Galileo in die Kritik. Der Betrieb war eigentlich schon für 2008 geplant. (APA)