Masako plant royales Comeback
Sie drohte am Druck des Kaiserhauses zu zerbrechen. Doch jetzt scheint die japanische Kronprinzessin Masako endlich auf dem Wege der Besserung zu sein.
Tokio –Der Druck, der neuen, angeheirateten Familie zu gefallen, ist ohnehin schon groß genug. Doch dann auch noch für Millionen von Untertanen die perfekte Prinzessin zu mimen – eine Belastung, die man sich eigentlich nicht vorstellen mag. Wenig verwunderlich also, dass sich Damen wie Mette-Marit von Norwegen oder auch Letizia von Spanien mit ihrer neuen royalen Rolle zum Teil schwertaten (bzw. immer noch schwertun). Eine, die daran aber fast zerbrach, ist Masako – die japanische Kronprinzessin. Doch langsam, aber sicher scheint es mit ihr bergauf zu gehen.
Das erzkonservative Haushofamt treffe derzeit nämlich Vorbereitungen für eine Reise der Kronprinzessin und ihres Mannes, Kronprinz Naruhito, zur Krönung des niederländischen Königs Willem-Alexander, berichtete gestern die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Es wäre damit die erste offizielle Auslandsreise der einstigen Karriere-Diplomatin. Das Haushofamt stehe kurz davor, den Niederlanden eine formelle Antwort auf die Einladung des Thronfolgerpaares zur Krönung zu geben, berichtete Kyodo weiter. Eigentlich war die Frist für eine Antwort Anfang des Monats, wegen ständiger Konsultationen mit Masakos Ärzten habe sich das Ganze aber immer wieder verzögert, hieß es. Diese müssen darüber befinden, ob die 49-Jährige fit genug für den Flug und ihre Verpflichtungen ist. Im Sinne Masakos mag nur zu hoffen sein, dass dies auch der Fall ist, und vielleicht tut ihr die Reise auch richtig gut. Im fernen Europa steht sie nämlich nicht unter laufender Beobachtung.
Eine Dauerbewachung, die die einst fröhliche Diplomatin krank gemacht hat. Sie leide unter einer „Anpassungsstörung“, wie es offiziell heißt. Kurzum: unter Depressionen. Wahrscheinlicher Grund dafür: der jahrelange Druck, einen männlichen Thronfolger zu gebären, lastete immer schwer auf der zierlichen Frau. Auch die Geburt ihrer Tochter Aiko änderte nicht viel daran: Die bisherige Handhabung des kaiserlichen Hofgesetzes verwehrt Frauen nämlich den japanischen Thron. Naruhitos jüngerer Bruder Akishino und dessen Frau, Prinzessin Kiko, lösten das Thronfolgeproblem am Ende dadurch, dass sie im Jahr 2006 noch einen Sohn bekamen: Prinz Hisahito. (dpa, TT)